Rezension zu „Totentöchter – Die dritte Generation“ von Lauren DeStefano

Kategorie: Rezensionen, Up(to)date | 4 Nestgeflüster

 

Totentöchter_die dritte Generation

 

 

Totentöchter – Die dritte Generation

 

 

 

Die Autorin:

Lauren DeStefano wurde in New Haven, Connecticut geboren. Als kleines Mädchen füllte sie die Notizbücher ihrer Mutter mit Geschichten. Der Beginn einer Schriftstellerkarriere. 2007 schloss sie das Albertus Magnus College mit einem Bachelor-Abschluss im Fach Kreatives Schreiben. Inzwischen widmet sie sich voll und ganz dem Schreiben. Lauren DeStefanos Debütroman „Totentöchter – Die dritte Generation“ ist der Auftakt einer Trilogie und im cbt-Verlag erschienen.

 

 

Buchinhalt:

Rhine lebt in einer Welt jenseits unserer heutigen Vorstellungskraft. In dieser Welt ist für Männer das Sterbealter fünfunzwanzig. Für Frauen sogar schon mit zwanzig. Dies bedeutet für die 16-jährige, dass sie noch höchstens vier Jahre hat ihr Leben zu geniessen. Seit Jahren lebt sie allein mit ihrem Zwillingsbruder im Haus ihrer verstorbenen Eltern in New York. Beide können sich mit Mühe und Not über Wasser halten, müssen sich stets vor Plünderungen schützen. Doch sie sind glücklich und zufrieden mit dem was sie haben. So lange sie nur zusammen sind. Bis zum dem Tag an dem Rhine für immer diese vertraute Umgebung und ihren Bruder Rowan verlieren soll. Sie wird gekidnappt. Eingefangen von einem Sammler. Sammler werden von wohlhabenen Männern beauftragt, junge möglichst fruchtbare Mädchen zu beschaffen. So landet sie gemeinsam mit der 19-jährigen Jenna und der erst 13-jährigen Cecily auf dem Luxusanwesen des Hauswalters und Architekten Linden Ashby. Eine Zwangsheirat folgt. Doch für Rhine steht fest, dass sie aus diesem goldenen Käfig ausbrechen muss und will ihr Schicksal selbst in die Hände nehmen. Doch bis dahin gilt es einige Hindernisse zu überwinden…

„Das Licht macht uns Angst. Es ist das Licht der Welt am Ende des Geburtskanals und auch das Licht, das den Tod begleitet.“

 

 

Persönliche Meinung:

Die junge Autorin Lauren DeStefano hat mit ihrem Debütwerk eine andere Art von dystopischer Geschichte erschaffen, wie wir sie vorallem in diesem Jahr schon einige Male haben lesen können. In dieser Geschichte haben Gentechniker vor siebzig Jahren mit einem neu entwickelten Mittel gefährliche Krankheiten wie Krebs und Aids ausrotten können. Allergien konnten ausgelöscht werden. Eine vollkommen neue Generation wurden somit erschaffen. Sie werden die „erste Generation“ genannt, die das Privileg hat, in Würde zu altern. Diese Generation gebar zwar gesunde Kinder, jedoch findet ihr Leben ein frühes Ende. Die Frauen sterben mit zwanzig und die Männer nur fünf Jahre später. Und während die Armen dahin siechen, verhindern die reichen das Ende ihrer Blutlinie mit dem Kauf von Bräuten um neue Kinder heran zu „züchten“. Eines Tages ereilt dieses grausame Schicksal die erst 16-jährige Rhine. Brutal wird sie von ihrem Bruder Rowan getrennt, verschleppt und verkauft an einen reichen Mann. Doch sie ist nicht die einzige Braut im luxuriösen Hause des jungen Linden Ashby und seinem Vater, Hausprinzipal Vaughn. Gerade mal zarte 13 Jahre ist das Waisenkind Cecily und die 19-jährige Jenna. Und während sich Rhines Schwesterbraut Cecily ihrer neuen Rolle als Ehefrau fügt, die 19-jährige sich mit dem Sterben abfindet, rebelliert Rhine innerlich.

Die Autorin befasst sich in ihrem dystopischen Debüt mit Themen wie Genmanipulation, Zwangsheirat und auch daraus resultierender Polygamie. Erschreckend und bedrückend beginnt die Geschichte mitten im Geschehen. Die Entführung wird durch dunkler, herzloser Brutalität geschildert. Die Erzählform ist aus Sicht von Rhine wiedergegeben. Die Ankunft der Protagonistin Rhine und ihren zwei „Schwesterbräuten“ wird ähnlich beklemmend geschildert. Keine der drei gefangenen Mädchen kann sich davon stehlen.

Rhine fiel mir von Beginn an positiv ins Auge. Ein Mädchen, dass trotz ihrer Herkunft noch Hoffnungen und Träume hat in ihrem kurzen Leben. Ein Mädchen, dass sich nur durch das erhoffte Wiedersehen mit ihrem Bruder Rowan nicht unterkriegen lässt. Und nachdem die Trauung vollzogen wurde, erhält der Leser auch einen besseren Eindruck von Cecily und Jenna. Alle drei Mädchen könnten unterschiedlicher nicht sein. Und doch verbindet sie ein Band, nicht nur durch ihren gemeinsamen Ehemann. Und auch von Charakter Linden bekam ich persönlich einen guten Einblick. Die anfängliche Meinung über ihn zerstreute sich etwas im Verlauf der Geschichte. Sein Vater, Hausprinzipal Vaugn, spielt eindeutig den Bösewicht in dieser Erzählung. Düster, durchtrieben und auch völlig undurchsichtig. Was geschieht im Hause wirklich? Und dann ist da noch Diener Gabriel. Und dieser Charakter ist für mich doch sehr blass und fremd geblieben. So konnte ich mir leider oft garnicht vorstellen, warum Rhine diesen Junge so unglaublich anziehend fand.

 

 


Fazit:
Generell hat „Totentöchter – Die dritte Generation“ sich mit wirklich interessanten Themen auseinander gesetzt. Ein spannender dystopischer Denkansatz. Der Schreibstil ist überwiegend gut. Ich hätte mir gewünscht, dass Lauren sich mehr mit der Ausarbeitung einzelner Nebencharaktere, wie Vaughn und Gabriel, beschäftigt hätte. Denn diese erscheinen doch immer wieder in Rhines Kopf. Anstellen dessen gab es so einige Wiederholungen und Passagen die sehr langatmig beschrieben wurden, ohne die Handlung wirklich richtig voran zu bringen. Für mich war es ein Debüt, das ich als Mittelmaß mit noch einigen Verbesserungen sehen würde. Zwar wirklich wundervoll wurde das Ende beschrieben, aber leider war das aus meiner Sicht auch schon vorhersehbar. Ich bin daher noch nicht ganz sicher, ob die Fortsetzung (OT: Wither) aus der Trilogie mich noch interessieren wird.

Das Cover empfinde ich als unglaublich gelungen und passend. So hat für mich Rhine durch das Mädchen auf dem Buchcover ein Gesicht bekommen. Auch der Vogel in dem goldenen Käfig beschreibt doch gut die Emotionen der Protagonistin.

 

 

Buchtitel: Totentöchter – Die dritte Generation

Seiten: 400 Seiten (gebundene Ausgabe)

Verlag: cbt

ISBN: 978-3570161289

 

 

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    4 Nestgeflüster zu “Rezension zu „Totentöchter – Die dritte Generation“ von Lauren DeStefano”

    1. Sandy am 5. Oktober 2011 um 18:10 Uhr

      Ja, stimmt. Einige Szenen waren wirkliche Klopper. Schon allein was Cecily mich sich machen lässt. Und Vaughn ist ja mal ganz unheimlich. *schüttel*

      Ich werde erstmal ein dünnes Buch lesen. Und dann kommen noch ein paar REs. Ich hoffe, das Ashes hier nicht mehr zu lange liegen muss. :(

    2. Damaris am 5. Oktober 2011 um 14:59 Uhr

      Hihi, nein. Für mich war er auch kein Held. Das war auch mehr verallgemeinernd auf die ganze Romantasy gemeint :-)
      Tat mir mit der Bewertung auch schwer. Ich gebe nur ganze Sterne u. drei erschien mir iwie zu wenig. Im Grunde hat mir die Geschichte echt gut gefallen. Es gab so ein paar erschreckende Szenen u. die finde ich bei einer Dystopie immer wichtig.
      Jetzt ist dann bald Ashes dran, oder? ;-)

    3. Sandy am 5. Oktober 2011 um 11:09 Uhr

      @Damaris: Ich empfand Gabriel leider noch nicht mal als „Helden“. Schade, dass die Autorin ihm nicht mehr Platz in der Geschichte geschenkt hat. Ich fand das Buch an sich wirklich nicht schlecht, nur es gab zu viele Kritikpunkte für mich um 4 Sterne zu geben.

    4. Damaris am 4. Oktober 2011 um 22:24 Uhr

      Ha! Genau meine Worte!! Gabriel war mir als typischer Romantik-Held zu blass u. unschlüssig u. Vaughn einfach nicht böse genug. Die meisten seiner Charaktereigenschaften beruhen auf Spekulation der Mädchen u. Diener. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen u. ich würde eine Fortsetzung auf jeden Fall lesen ;-) Meine Rezi geht nächste Woche online, wurde zuerst auf fictionfantasy veröffentlicht ;-)
      LG,
      Damaris

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