Rezension zu „Stadt aus Trug und Schatten“ von Mechthild Gläser

Kategorie: Rezensionen, Up(to)date | 3 Nestgeflüster

 

Stadt aus Trug und Schatten

Autorin: Mechthild Gläser

Seiten: 412 (gebundene Ausgabe)

Sprache: Deutsch

Verlag: Loewe

 

 

 

 

Die Autorin

Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie sich ihrem Studium widmet und ab und an, laut eigener Aussage, unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie hat früh mit dem Schreiben begonnen und ihr Laptop steht noch immer auf der rosafarbenen Schreibtischunterlage, auf der ihre ersten Geschichten entstanden. Inspiration findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee. Mit dem Debüt ”Stadt aus Trug und Schatten”, welches im Januar 2012 im Loewe Verlag erschienen ist, wurde für Mechthild ein Traum wahr.
http://www.mechthild-glaeser.de/

 

 

Buchinhalt

Die Welt des 17-jährigen Mädchens Flora gestaltete sich bisher eigentlich in normalen Farbnuancen. Sie lebt mit ihrem Vater in Essen und verbringt nach der Schule jede freie Minute mit ihrer besten Freundin. Die größte Sorge, die sie bis dato hatte war, dass sie aufgrund ihrer Größe stets in der hintersten Reihe im Ballettchor tanzen muss. Doch dann begegnen Flora seltsame Schatten und sie hat mitten am Tag komische Träume. Als sie erfährt, dass ihre Seele seit jeher ein nächtliches Doppelleben in der Stadt Eisenheim führt, glaubt sie an einen ganz schlimmen Albtraum. Nie wieder wird sie schlafen können, ohne dass ihr Bewusstsein in die farblose Welt der Schatten wandert. Doch Flora wird mit einer noch unerfreulicheren Tatsache konfrontiert. So scheint ihre in Eisenheim lebende Seele einen überaus mächtigen alchemistischen Stein, den Weißen Löwen, gestohlen zu haben. Fortan hat sie die dunklen Schattenreiter am Hals. Sowohl in Eisenheim als auch in der realen Welt. Flora gerät zunehmend in Bedrängnis und als wäre das alles nicht schon verwirrend und gefährlich genug, muss sie auch noch mit Marian, der ihr immer wieder in beiden Welten begegnet und ihren Gefühlen für ihn zurechtkommen. Doch kann sie ihm trauen? Kann sie überhaupt noch irgend jemandem trauen, egal in welcher Welt?

 

Persönliche Meinung

In Zeiten in denen Dystopien/Endzeit Romane uns in Schacht halten, bringt das Debüt der jungen Essener Autorin Mechthild Gläser einen frischen, anderen Wind in die Jugendbuchwelt. So schickt Mechthild die Seele ihrer Protagonistin Flora in die Stadt Eisenheim. In dem Dilogie-Auftakt kommt Flora nicht zur Ruhe sobald sie Abends im Bett die Augen schließt. Denn seit kurzem vermischt sich Floras Seelenleben mit dem realen Leben. Es ist die farblose Stadt jenseits Floras Welt, Eisenheim, die sie nicht schlafen lassen will. Doch so eintönig Eisenheim zunächst sein mag, es schlummern Gefahren dort. Auch in ihrer Heimatstadt Essen scheint sie nicht wirklich sicher. Und an diesem Zustand ist das Mädchen ganz allein Schuld…nun eigentlich eher ihre Seele, die so GANZ anders ist wie die reale Flora. Das findet sie kurze Zeit später durch Marian heraus, der sich als Austauschschüler in ihre reale Welt geschummelt hat. Marian kennt Floras Seele nur zu gut und weiß Bescheid über den Diebstahl, den sie begangen hat. Aber Marian hat auch noch andere Geheimnisse, die Flora mehr und mehr an ihn und jeden anderen um sich herum zweifeln läßt.

Der Gedanke, den Mechthild Gläser mit „Stadt aus Trug und Schatten“ zu einer ganzen Geschichte gesponnen hat, ist garnicht so weit daher geholt. Machen wir uns alle nicht, vorallem nach einer Nacht voller wirrer Träume, Gedanken was mit uns wirklich während des Schlafens passiert? Wie tief sind diese Träume wirklich in uns verwurzelt und was bewirken sie in uns? Daraus eine fantasievolle Geschichte entstehen zu lassen, ist wirklich eine wunderbare Idee, die auch recht gut umgesetzt wurde. So wartet Mechthild Gläser mit vielen spannenden Plots auf, wirft tonnenweise Fragen auf, beantwortet ein Teil dieser Fragen mit der Note gut bis befriedigend und läßt den Leser so noch recht verdutzt zurück. Auch Nebencharaktere bekommen ihren kleinen ruhmvollen Auftritt um im Gedächtnis zu bleiben, aber dann wieder schnell zu verschwinden. Zum Haare raufen oder eher ein gutes Manöver?! Nun, da es sich ja hier um eine Dilogie handeln wird, eher letzteres. Bloss nicht das ganze Pulverfaß in die Luft jagen. Hier und da gab es, für meinen persönlichen Geschmack, fast zu viele Gefühlswirrungen zwischen Flora und Marian. So stockte die Geschichte etwas zu sehr und nahm den versprochenen Aufwind. Aber vielleicht war das auch nur Taktik von der Autorin?! Wer weiß…

Für den Folgeband erhoffe ich mir noch mehr über diverse Nebencharaktere zu erfahren, die ich hier nicht erwähnen kann (Spoilergefahr?). Auch über Eisenheim und das komplizierte Netz der Welt der „Schlafenden“ und „Wandernden“ möchte ich noch viel mehr lesen.

Das Cover gefällt mir, obwohl es farblich so ein bissl aus der Geschichte herausfällt. Eisenheim ist ja nicht Pink. Aber der Kontrast ist klasse und wer weiß, mit welcher Farbe auf dem Buchcover beim Folgeband gerechnet werden kann.

 

Fazit

Das Debüt von Mechthild Gläser besticht durch eine neue Idee. Hierfür gibt es einen dicken Pluspunkt. Für den realen als auch fiktiven Schauplatz gibt es volle Punktzahl. „Stadt aus Trug und Schatten“ dient mit spannenden Plots, interessanten Nebenfiguren die noch viel Potenzial haben und einige (Gefühls-)Wirrungen. Letztere wurden mir bisweilen etwas zu viel. Allerdings möchte ich noch mehr über Eisenheim und dem „Nichts“ erfahren. Und ich möchte sehen, wie sich Flora entwickelt.

 

 

 

 

 

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    3 Nestgeflüster zu “Rezension zu „Stadt aus Trug und Schatten“ von Mechthild Gläser”

    1. Sandy am 31. März 2012 um 21:21 Uhr

      @Lisa: Dann mal ran ans Buch!

      @Kerstin: Danke schön! Ich hoffe, es wird dir gefallen. :)

    2. Kerstin1975 am 31. März 2012 um 13:28 Uhr

      Huhu Sandy!

      Wieder eine tolle Rezension, ich bin jetzt auch ganz heiß darauf, mein Exemplar zu lesen…. Danke an die Blogtour und alle Mitwrirkenden! ;-)

      Lieber Gruß

      Kerstin1975

    3. Lisa am 31. März 2012 um 11:21 Uhr

      Ich sollte es wohl wirklich bald mal lesen…es lacht mich schon die ganze Zeit aus dem Regal aus an ;)

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