Rezension zu „Me and Earl and the dying Girl“ von Jesse Andrews

Kategorie: Rezensionen, Up(to)date | 1 Nestgeflüster

 

Me and Earl and the dying girl

 Me and Earl and the dying Girl

Autor: Jesse Andrews

Seiten: 295 (Hardcover)

Verlag: Harry N. Abrams

Sprache: Englisch

ISBN:  978-1419701764

 

 

 

 

 

Der Autor…

Jesse Andrews kann man als Multitalent sehen, denn neben seiner Arbeit als Buch- und Drehbuchautor, ist er leidenschaftlicher Musiker. Die Welt war jahrelang sein Zuhause. Momentan lebt der amerikanische Globetrotter in New York und schreibt an seinen nächsten Projekten.

Wer mehr über Jesse erfahren möchte, kann auf seiner Website http://jesseandrews.com/ oder den Blog seines Verlags Abrams http://blog.abramsbooks.com/author/jandrews/ rumschnüffeln.

Oder ihr schaut mal auf Carinas Blog, denn sie konnte im letzten Jahr ein ganz tolles Interview mit Jesse Andrews führen.

 

 

 

 

Der Plot…

Greg Gaines ist der letzte Meister der High School-Spionage. Die High School zog an ihm freundschaftslos vorbei. Mit Absicht, denn nichts ist dem verschrobenen Greg mehr Zuwider als sich einer Gruppe anzuschließen. Er hat nur einen Freund, Earl, mit dem er abstrakte Versionen zu Coppola Filmen und anderen Kult-Klassikern dreht.

Es ist Gregs letztes Jahr als Senior, doch es dauert nicht mal einen Tag ihm jegliche Vorfreude darauf zu nehmen. Der Grund? Gregs Mutter zwingt ihn, seine ehemalige Freundschaft zu Rachel aus frühester Kindheit wieder aufleben zu lassen. Rachel ist mit Leukämie diagnostiziert worden. Greg kann sich der Authorität seiner Mutter nicht entziehen und nimmt Kontakt mit Rachel auf. Es entwickelt sich tatsächlich so etwas wie Freundschaft, wenn man das in Bezug auf Greg überhaupt sagen darf. Doch dann entschließt sich Rachel, ihre Behandlung abzubrechen und wieder einmal ist Gregs Typ gefragt. Gemeinsam mit Earl begibt sich Greg auf eine Mission. Doch für diese muss Greg einmal mehr über seinen Schatten springen und seinen ‚Invisibility Coat‘ ablegen.

 

 

 

 

 

Meiner Ansicht  nach…

Greg & Co. standen eine ganze Weile in meiner Warteschleife und haben deshalb vor Vernachlässigung die größten Flüche und Beleidigungen in meine Richtung geschickt…insbesondere Earl. Sorry Earl, aber ich hatte so im Gefühl, dass ich für Euch beide in besonderer Stimmung sein muss. Ich musste quasi mental und emotional bereit für Euch sein. Und nach Beenden des Buches kann ich ohne Zweifel sagen, dass ich Recht hatte.

„Me and Earl and the dying Girl“ kann man als geistliche Ergüsse von Protagonist Greg Gaines sehen. Greg beschreibt uns sein letztes High School Jahr, welches ganz und garnicht so faboulous verläuft wie er sich das zusammen gesponnen hatte. So schildert er uns wie ihm seine Mutter bzw. ihre Nachricht über die krebskranke Rachel – Gregs Ex aus frühpupertären Zeiten – schon den ersten Tag nach seinen Ferien verdirbt. Nichts geht Greg mehr über sein recht langweiliges, unspektakuläres Leben in welchem er am liebsten ‚Art Movies‘ mit seinem kind-of-friend Earl dreht. Daher nimmt er es garnicht cool auf, als seine Mutter ihn verdonnert sich gefälligst nützlich zu machen. Er soll sich sozusagen Rachel annehmen. Ihr versteht schon, den Clown am Krankenbett spielen und so. Sein Kumpel nimmt diese Neuigkeiten auch mehr als genervt auf, aber schließt sich Greg bei einigen seiner Besuche an.

Wer denkt dieses quietschbunte Buch sei eine tragische Geschichte, welche auf den John Green Express aufspringt, irrt gewaltig. Sarkastisch, gewitzt, meschugge, selbstsüchtig, fast bösartig sind nur ein paar Eigenschaften die Greg und seinen Kumpel Earl umschreiben. Und ausgerechnet sie sollen Rachel auf ihrem schmerzvollen Weg begleiten?! Ganz genau. Aber es ist nicht nur dieser Weg. Es ist der Weg zum Erwachsen werden, den vor allem Greg bisher nie gehen wollte. Die vielen Abzweigungen in die Träumerei-Gassen waren immer verlockender. Doch Rachel, die wohl keine Zeit mehr zum Träumen hat, will ihn zu großen Taten animieren. Das er sich und Earl damit in gewaltige Fettnäpfen setzt, bringt das Fass zum überlaufen.

Ob aus ihnen in Weichspüler getunkte Jungs mit Scharfsinn für die Zukunft werden, wird sicher nicht von mir verraten.

Aber sicher ist, dass ich mich während des Lesens von „Me and Earl and the dying Girl“  vor Lachen geschüttelt, aber auch einige Male verwundert den Kopf geschüttelt habe. Man muss schon diese Art von Humor verstehen, die der Autor Jesse Andrews seinen Figuren eingehaucht hat. Ohne dieses Verständnis, wird dieses Jugendbuch sicher keinen Spaß machen. Mich hat es wunderbar unterhalten und auch auf seine ganz spezielle Art gerührt.

 

 

 

Tacheles…

Greg and Earl and the dying Girl haben mich, trotz einiger vorab angekündigten Hinweise, noch reichlich geschockt. Anstandslosigkeit, Rüppelhaftigkeit und sehr dreckigen Humor machen diese Geschichte zu einem verwirrenden und bunten Chaos, welches jedem Krebsgeschichten-Klischee fern bleibt. Trotz der groben Hülle, konnte ich einige tiefsinnigen Messages aus dem Kern entnehmen. Es ist eine Geschichte über das Sterben, aber weit darüber hinaus über das Leben und was es mit sich bringt….mit allen Fettnäpfen und Katastrophen. Denn ihr Lieben: Life is not just a piece of Cake!

 

 

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