Es liegt schon wieder einige Zeit seit dem letzten »Was für die Ohren« Post zurück. Und da mir eine Empfehlung unter den Nägeln brennt, wird es hier nun einen non-book Text geben. In den letzten Monaten haben ein paar gute Bands wieder neue Alben auf den Markt gebracht (z.B. Biffy Clyro, RHCP), doch ich fühlte mich nie so richtig motiviert genug, ihnen hier einen Beitrag zu widmen.
Mit vielen Bands verbindet mich eine Geschichte, die Erinnerung wie und wo es begann. Zu meinem 30. Geburtstag – also, quasi erst gestern *haha* – flog ich mit meiner Mutter für ein verlängertes Mädelswochenende nach Dublin. Dort plärrte mir permanent „Use Somebody“ entgegen.
Ich verliebte mich sofort in den Text und diese Stimme. Allerdings wusste ich nicht, zu welcher Band dieser Song gehört. Also schlug meine Mutter vor, doch in einen Dubliner Plattenladen zu gehen. Dort summte ich den Mitarbeitern das Lied vor. All zu doof stellte ich mich wohl nicht an, denn ich verließ das Geschäft freudestrahlend mit dem Album „Only by the Night“ von den damaligen heißen Newcomern Kings of Leon (obwohl es bereits ihr drittes Album war) aus Tennessee. Und so kam es. Seither begleiteten mich KoL immer.
In all den Jahren erlebte ich die Veränderung vom ruppigen Südstaaten-Rock mit absichtlich schiefen Gitarrenriffs und stampfenden Drum-Beats, bis zum heute fast gängigen Alternative Rock. Der Wandel von sehr jungen Typen mit ungeheuer viel Talent und einer großen Schwäche für Alkohol, Exzessen und Groupies/Models, zu verheirateten Vätern. Mit den Models, die sie heirateten, kam ein Stück Ruhe rein. Zerfetzte Jeans und Shirts wurden getauscht gegen schnieke Designerklamotte. Die alten Fans motzen, hören die Mucke aber dennoch.
In den letzten Wochen hörte also auch ich die alten Platten der >Kings< auf Repeat, um mich gebührend auf WALLS, dem inzwischen siebten Studio-Album von Kings of Leon, vorzubereiten. Drei Jahre sind vergangen seit „Mechanical Bull“ – das ich sehr liebte – und es wurde höchste Zeit, dass sie zurückkommen.
Der Mainstream schlägt einem bei „Walls“ natürlich wieder voll entgegen, aber genau wie schon bei den Vorgängern „Mechanical Bull“ und [einem schwächeren] „Come around Sundown“, sind es die Texte von Sänger Caleb Followill, die es mir einfach machen, nach wie vor die Band dahinter zu sehen. Niemand klingt so famos leidend und sexy wie der Caleb.
Da war es sicher ein kluger Schachzug mit „Waste a Moment“ einen für KOL typischen Song als erste Album Auskopplung zu veröffentlichen. Und es wackelt nicht nur der Kopf fleißig.
Kings Of Leon – Waste A Moment from Dimitri Basil on Vimeo.
Und weil KoL eben cool sind, freue ich mich schon jetzt ganz doll, wenn sie im Februar 2017 für bisher nur zwei große Shows nach Deutschland kommen. Um nichts in der Welt möchte ich die Stimme Calebs und den stampfigen Sound der Band verpassen.
Anspieltipps
- „Waste a Moment“
- „Around the World“
- „Find me“
- „Over“
- „Eyes on you“
- „Walls“
Edit: Dringend überhören sollte man übrigens „Muchacho“. Furchtbar! Was sich die Band da wohl bei gedacht hat.
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Hallo Sandy,
du sprichst mir aus der Seele. :)
Mich hatte die Band auch von der Sekunde an erobert, als die ersten Klänge von „Use Somebody“ meine Öhrchen erreichten… ;) Umso mehr bin ich auf das Album gespannt, von dem ich bisher jedoch nur „Walls“ gehört, aber auch für gut befunden habe.
<3
Liebe Grüße!
Jen
Ich bin echt stark am Überlegen, ob ich mir das Album kaufen soll.
Ich LIEBE den Song „Walls“und die Stimme vom Sänger. :)
Hi Jan!
Also, abraten werde ich dir sicher nicht. Bis auf „Muchacho“ (was zum Henker haben sie sich dabei gedacht?! loool) ist das Album jeden Cent wert.
Und „Walls“ ist wirklich wunderschön. Kennst du denn die früheren Alben auch?
Huhu Sandy,
nein, ein Album habe ich noch nicht, aber ich kenne natürlich die gängigen Songs! :)
Ich glaube ich muss in das Album einfach mal reinhören, dann wird entschieden. :D
LG Jan
Moin,
also, die beste Platte von KoL ist es nicht, aber die genannten Anspieltipps definitiv gut.
Ansonsten kann ich dir empfehlen, in die Alben „Only by the Night“ (ihr Durchbruch-Album) und „Mechanical Bull“ reinzuhören. Da sind super Songs drauf. Und auch die noch ältere Platte „Because of the Times“ ist ziemlich toll. Da klingen sie noch richtig rau. ;)
Liebe Grüße