Die Autorin:
Geboren wurde Tessa Gratton in Okinawa, Japan, als ihr Vater dort als Soldat in der US Navy stationiert war. Sie bereiste mit ihrer Familide die Welt und studierte nach der Highschool an der Universität von Kansas. Schon als Kind faszinierte sich Tessa für die Welt der Magie. Ihr Berufswunsch Zauberin oder Paläontologin zu werden, erfüllte sich jedoch leider nicht. Und während sie immer noch die Hoffnung pflegt, eines Tages doch noch das Zaubern zu lernen, erzählt sie in ihren Geschichten erst einmal nur darüber. Tessa lebt heute mit ihrem Lebensgefährten, Hund und Katze in Kansas, USA. “Blood Magic” ist ihr Debütroman und bei cbj (Random House Gruppe) erschienen.
Buchinhalt:
Die 17-jährige Drusilla Kennicot, genannt Silla, verzweifelt fast an ihrer Trauer. Nur wenige Monate sind vergangen seit sie ihre Eltern Tod im eigenen Haus aufgefunden hat. Ein Trauma das tief in ihr verwurzelt ist. Seither lebt sie mit ihrer Großmutter Judy undihrem großen Bruder Reese allein in dem großen Haus. Die Bewohner von Sillas Heimatstadt Yalehla und selbst ihr Bruder glauben an ein Verbrechen, dass ihr Vater selbst verübt haben soll. Selbst Sillas Bruder gibt ihm die Schuld. Und während dieser seinen toten Vater verflucht und seinen Kummer in sich hineinfrisst, findet sich Silla immer häufiger auf dem Friedhof wieder. Nur dort, wo ihre Eltern gemeinsam begraben sind, fühlt sie sich ihnen noch verbunden. Auch an diesem Ort schlägt sie zum ersten Mal ein Buch auf, welches sie per Post erhalten hat. Der Absender nennt sich „Der Diakon“. Schon bald wird ihr nicht nur klar, dass dieses kleine Buch offensichtlich von ihrem Vater geschrieben wurde, sondern dass es lauter magischer Formeln, Rezepte und Sprüche enthält. Silla probiert aus Neugierde (erfolgreich) einen der blutlassenden Zaubersprüche aus. Doch sie ist nicht allein. Zu spät entdeckt sie, dass sie von einem Jungen dabei beobachtet wurde. Er heißt Nicholas Pardee und ist der Neue aus der Nachbarschaft. Und obwohl Nick sich zunächst sträubt, ist er äußerst fasziniert, nicht nur von der Magie sondern vorallem von Silla. Doch mit Blutmagie ist nicht zu spaßen und die Konsequenzen können alle ins Verderben stürzen.
Persönliche Meinung:
Drusilla aka Silla war stets beliebt bei allen und hat sich mit Leidenschaft der Theatergruppe gewidmet. Doch seit sie ihre Eltern blutend und tod im Haus aufgefunden hat, ist Silla nicht mehr das Mädchen von früher. Taub vor Schmerz und verzweifelt ist sie. Bis zu dem Tag an dem sie von einem mysteriösen Mann ein Buch per Post erhält. In diesem Buch sind magische Zeichen, Rezepte und Sprüche niedergeschrieben…mit der Handschrift ihres Vaters.Hat ihr Vater, ein normaler Lateinlehrer, etwa Magie praktiziert? Und warum wussten Silla und ihr Bruder Reese nichts darüber? Die Neugierde und Faszination siegen und ehe sich Silla versieht, läßt sie ihren ersten tropfen Blut für die Magie und fühlt sich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder lebendig. Doch Silla hat einen Beobachter. Nicholas ist der neue, coole Junge im Ort. Er kommt aus der Großstadt. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Und tatsächlich ist Nick erschrocken…gleichzeitig dennoch fühlt er sich sehr zu Silla hingezogen. Auch sie spürt Gefühle für den Jungen in sich aufsteigen. Kann Nick und die Magie das junge Mädchen von den schrecklichen Geschehnissen aus der Vergangenheit ablenken, oder wird durch den Strudel der Blutmagie alles noch schlimmer?
Tessa Gratton hat ihr Debüt aus verschiedenen Sichtweisen niedergeschrieben. Zunächst wäre da natürlich Protagonistin Sillas Sichtweise und auch Nicholas Perspektive. Ebenfalls wurden Tagebucheinträge von einer Frau namens Josephine Darly in die Geschichte verwebt. Zu guter Letzt kamen Briefe von Sillas Vater hinzu, welche recht schwierig zu lesen sind. Jede dieser Perspektiven sind in der Ich-Form dargelegt. So kann der Leser einen näheren Bezug zu den einzelnen Charakteren aufbauen.
Total durchgeknallt. Die braucht keine Blutmagie, sondern eine sehr intensive ärztliche Behandlung. Das waren die Gedanken, die mir über Protagonistin Silla beim lesen unentwegt durch den Kopf schossen. Silla hat eh einen starken Knacks weg, doch nachdem sie anfängt mit ihrem Blut Magie zu betreiben, scheint sie vollends die Kontrolle zu verlieren. Und obwohl sie derart labil ist, kann man sich auch oft in sie und ihren Schmerz hineinversetzen. Starker Symphatieträger war für mich Sillas Freund Nicholas. Denn dieser sieht nicht nur die verrückte Silla, wie jeder andere. Er ist ihr treu ergeben und entpuppt sich als starker Fels in der Brandung. Sillas großer Bruder Reese ist zunächst gebeutelt und schwer enttäuscht von seinem toten Vater. Doch die Liebe zu seiner Schwester, lässt ihn über seinen eigenen Schatten springen. Und so beginnt Reese, sich mit Silla und dem Zauberbuch auf Wahrheitsfindung zu begeben. Natürlich gibt es noch einige andere Nebencharaktere, die nicht nur Gutes wollen.
Ich gebe es zu. Ja, ich bin eine Coverschistin. Denn genau dieses machte mich richtig aufmerksam auf das Buch. Eine rote Rose besudelt mit Blut. Und dazu dieser Titel: „Blood Magic“. Da läuft es einem doch ein bissl kalt den Rücken runter. Oder wie die Autorin Tessa Gratton vor einigen Tagen übers Social Network verlauten ließ, als sie ihre deutsche Ausgabe in den Händen hielt: „…it is so sexy!“ Eines kann ich hier schon mal vorweg nehmen. Es wird nicht nur auf dem Cover Blutmagie versprochen, jede Seite im Buch blutet.
Mein Fazit lautet: dieses Buch ist magisch, düster, haarsträubend und unglaublich spannend. Die kurzen Kapitel laden zu einem kurzweiligen Lesevergnügen ein. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, obwohl ich der Meinung bin, dass dies nicht nötig wäre. Ich empfand es als eine sehr willkommene Abwechslung, mich auf das Thema Blutmagie einzulassen. Mein Kontra: die sehr schwer zu lesenen Tagebucheinträge von Sillas Vater. Das bremste mich in meinem Lesefluss etwas. Aber ansonsten hat Tessa Gratton ein wirklich gelungenes Debüt hingelegt.
„Küsse, nur Küsse
Blutrot wie Blätter im Herbst
Rot wie Zungen und Herzen“
Buchtitel: Blood Magic – Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut
Seiten: 448 (gebundene Ausgabe)
Verlag: cbj
ISBN: 978-3570152867