Rezension | „Marienkäfertage“ von Uticha Marmon

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Marienkäfertage_Marmon


Marienkäfertage /
Autorin: Uticha Marmon / Seiten: 224 (Hardcover) / Verlag: Magellan / Sprache: Deutsch / Mayersche | Bücher.de

 

 

Die Autorin…

Uticha Marmon, geboren 1979, studierte Dramaturgie, Literaturwissenschaft und Pädagogik in Mainz, Wien und München. Sie arbeitete als Theater-Dramaturgin und war einige Jahre als Lektorin und Regisseurin bei einem Hörbuchverlag tätig, ehe sie sich als Autorin und Lektorin selbstständig machte. Uticha Marmon lebt heute in Hamburg.

 

 

Der Plot…

Endlose helle Tage, Sonnenlicht, das flirrend durch Baumkronen fällt, kaltes Seewasser und frische Zimtbrötchen – so war ihr Sommer, jedes Jahr. Jetzt sind das alles nur noch Erinnerungen an eine Zeit, als sie Elin und noch nicht Lykke war. Doch was heißt das überhaupt – Lykke sein? Und wie passt dieser fremde Junge in ihr neues Leben, Rasmus, der ihr Angst macht, den sie aber auch ein kleines bisschen mag? Während sie sich vorsichtig an ihre neuen Gewissheiten herantastet, erkennt sie eines: Das Glück ist vielleicht ein scheuer Gast, aber es liegt an uns, ob wir ihm die Tür öffnen.

 

 

Meiner Ansicht nach…

Sich von Äußerlichkeiten anziehen zu lassen, ist auch bei uns Buchbloggern – in Bezug auf die Präsentation eines Buches – unausweichlich. Ich wurde bei Uticha Marmon zu einem dieser „Opfer“. Das Glück springt einem beim Anblick des Buches regelrecht entgegen. Doch dieses Glück kann genauso stark blenden, wie die ins Auge scheinende Sonne.

Fängt man erstmal an zu lesen, begreift man schnell, dass die Sonne in MARIENKÄFERTAGE zwar heiß brennt, jedoch das Herz von Protagonist Elin/Lykke vollkommen zerrissen ist. Fortan stellt sie ihr bisheriges Glück in Frage, legt ihr Leben als Lüge aus. Als Leser wird man in die Empfindungen Elins komplett rein geschmissen. Elin/Lykke schwankt stark zwischen vergangenen glücklichen Erinnerungen und der gegenwärtigen Wut und Ratlosigkeit. Das wirkt sehr authentisch und der Situation entsprechend realistisch, aber ich selbst fühlte mich manches Mal doch etwas überfordert, da ich das Mädchen gerade erst traf.

Die Thematik der Geschichte war mir vorab bekannt, jedoch hatte ich diese Art der Ausarbeitung nicht erwartet. Mir fehlte, trotz des Verständnisses für Elins Situation und der damit zusammenhängende Gefühlszustand, die Bindung zum Mädchen. Sie sah in all ihrer Enttäuschung und Verwirrung sich und interessierte sich dabei nicht wirklich für das, was um sie herum geschah. Dieses bockige Verhalten empfand ich als etwas enttäuschend, denn dadurch stand Elin/Lykke nicht nur sich im Weg. Sie ließ andere Figuren, wie Knut – der immer ihr Anlaufpunkt war – und vor allem Rasmus, mehrfach abblitzen und wehrte so helfende Hände ab. Die Handlung kam dadurch manches Mal zum stocken und zog sich. Dadurch fehlte mir auch etwas in der Auflösung.

Das sind einige Aspekte, die nicht gerade positiv klingen. Doch was ich sehr geliebt habe war, dass die Autorin ihre Protagonistin für diese schwierige Reise an den Ort ihrer glücklichen Kindheit gingen ließ. Ein wundervolles Setting in Form des Marienkäferhauses im ländlichen Dänemark. Das Symbol ihrer Familie für Glück und Geborgenheit. Des Weiteren gefiel mir der Erzählstil. Es gibt unzählige schöne Formulierungen. Und für die Zielgruppe ist MARIENKÄFERTAGE ganz sicher eine gute Lektüre um sich mit dem sensiblen Thema auseinander zusetzen.

 

 

Spieglein Spieglein…

In der Gestaltung sowohl von außen als auch innen, haben sich die Grafiker bei Magellan mal wieder selbst übertroffen. Stimmig und harmonisch, allerdings wirkte die Geschichte selbst sehr viel gedrückter. Trotzdem wunderschön anzuschauen.

 

Marienkäfertage_collage

 

 

Tacheles…

Uticha Marmons neues Buch ist keine leichte Sommergeschichte, die zum träumen einlädt. Sie beschäftigt sich mit der Frage, nach dem wer wir wirklich sind. Der Erzählstil wirkte auf mich wunderbar lyrisch, an anderen Stelle widerum etwas zu unausgereift. Ebenfalls schienen mir die Figuren bisweilen zu distanziert, sowohl auf mich als auch im Umgang miteinander. MARIENKÄFERTAGE hat seine Schwächen, ist aber ein Buch, welches auch zum nachdenken anregt.

 

 

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