Rezension | „Magonia“ von Maria D. Headley

Kategorie: Up(to)date | 0 Nestgeflüster

 

Autorin: Maria D. Headley / Umfang: 368 Seiten / Format: Hardcover / Verlag: Heyne fliegt / erhältlich bei: Bücher.de, mayersche.de

 

Der Plot…

Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft …
Nur ein Mensch glaubt ihr diese Geschichte: ihr bester Freund Jason, der immer für sie da war, den sie vielleicht sogar liebt. Aber gerade als sie versucht, sich über die neuen tiefen Gefühle zu Jason klarzuwerden, überstürzen sich die Ereignisse. Aza meint zu ersticken – und findet sich plötzlich in Magonia wieder, dem Reich über den Wolken. Dort ist sie das erste Mal in ihrem Leben nicht mehr krank, sondern stark und magisch begabt. In dem heraufziehenden Kampf zwischen Magonia und Azas alter Heimat, der Erde, liegt das Schicksal aller mit einem Mal in Azas Händen …

 

 

Mein Resumé…

MAGONIA ist ein Debüt, welches vielleicht nicht den absolut perfekt geschriebenen Lesespaß bietet, aber sich durch Originalität hervorhebt. Maria Headley hat sich so ihre ganz eigene kleine Welt ersponnen. Diese entspringt einer wilden Mischung aus Mythologie, politischen Fehden und magisch-fantastischen Elementen. Basierend auf der Folklore des 8. Jahrhunderts und der Gegenwart, erweckt die Welt von Protagonistin Aza die ursprüngliche UFO-Geschichte zu neuem Leben. Anker fallen vom Himmel, Matrosen verschwinden in der Luft nachdem Bauern die Ernte auf der Erde gestohlen wurde. Vogelmenschen steuern fliegende Schiffe und Sturmwale bevölkern den Himmel eines Wolkenreichs namens MAGONIA.

Mittendrin erwacht plötzlich das Mädchen von der Erde, Aza. Seit ihrem ersten Lebensjahr leidet die 16-jährige an einer Lungenkrankheit, die kein Arzt zu behandeln weiß. Ihr Leben hängt seither an einem seidenen Faden, der eines Tages reißt. Azas Herz hört nach einem dramatischen Anfall auf zu schlagen. Und plötzlich findet sie sich in einer Vogel-ähnlichen Hülle wieder, auf einem Schiff über den Wolken. MAGONIA, ein für Aza wahrgewordener Mythos, soll zu ihrem neuen Zuhause werden. Doch dieses Reich ist in Gefahr und das junge Mädchen versucht verzweifelt ihren Freund Jason einen Hilferuf zu schicken…den er hört.

Die Handlung dieser Geschichte bietet definitiv einen frischen und sonderbaren Wind, und ein sich dabei ständig veränderndes Tempo. Maria Headleys Schreibe ist eigensinnig und ungewöhnlich, teilweise sogar poetisch. Vereinzelt fallen geschriebene Worte plötzlich aus einer Zeile, bilden Spiralen und undefinierbare Formen.
Der Einstieg, welcher aus Azas Sicht geschildert wird, las sich für mich zunächst etwas holprig. Entgegen meiner vorherigen Annahme, zeigt sich das Mädchen nicht als verletzlich und naiv. Aza hat sich über die Jahre eine sehr dicke Haut zugelegt. Sie ist sarkastisch, nahezu bissig, und sicher nicht ‚everybody’s Darling‘. Man muss unter Umständen erstmal mit Aza warm werden, was mir aber irgendwie auch gefiel. Ihre Familie auf der Erde wurde sehr angenehm gezeichnet. Mit ihrer neuen Heimat kann sich Aza lange gar nicht anfreunden. Sie hat schreckliches Heimweh, vermisst ihre gewohnte Umgebung und Familie. Die aufgezwungene Verantwortung an Bord des Schiffes, missfällt nicht nur ihr sehr. Das die Autorin in diese Richtung ging, gefiel mir sehr. Es wirkt so viel authentischer, mal eine Figur zu begleiten, die nicht auf Knopfdruck Herr einer ungewöhnlichen Situation wird und dennoch stark ist.

Überrascht war ich, dass mit Jason – Azas bestem Freund – eine zweite Perspektive eingewoben wurde. So sollte offensichtlich gezeigt werden, wie wichtig er für die Handlung ist. Zunächst sah ich dem ganzen skeptisch gegenüber. Allerdings erwischte ich mich nach einer Weile dabei, wie ich seiner Sicht regelrecht entgegen fieberte. Jason ist ein mega Hirn und Azas einziger Vertrauter, bevor sie verschwindet. Es war herzzerreißend ihn dabei zu beobachten, wie er versuchte, ohne sie zu funktionieren – z. B. indem er sich mit Pi-Rechnungen beruhigt. Das Knistern zwischen den beiden war ziemlich süß und einzigartig von der Autorin beschrieben.

Sonderbar war für mich der teilweise unausgereifte Handlungsstrang. Mir wurde das Reich »Magonia« nicht so sehr schmackhaft gemacht, wie ich es mir erhofft habe. Es gab einige Aufhänger, die Maria Headley manchmal auf halbem Weg fallen ließ, weil ihr gefühlt die Puste ausging. Die Stärke der Autorin liegt da definitiv mehr in den Charakterzeichnungen. Was mir auch besonders ins Auge stach, war der Umwelt-Aspekt und wie die Menschen, die zur Verfügung gestellten Resourcen, für sich missbrauchen. Daher bin ich angefixt worden, denn in diesem Jugendbuch steckt eine Menge Potenzial.

 

 

Tacheles…

Meine Reise durch das Buch MAGONIA gestaltete sich erfrischend anders und kreativ. Für den zeitweise merkwürdigen Schreibstil benötigte ich eine gewisse Eingewöhnungszeit und im zweiten Teil las sich der Handlungsverlauf manchmal etwas wirr. Aber die Figurenzeichnung, Spannungs-Sequenzen und Beschreibungen vom Land in den Wolken beflügelten mich. Daher wäre ich sicher gespannt auf mehr Abenteuer und was die Autorin sich für den Folgeband ausgedacht hat.

 

Schön, dass ihr Nightingale's Blog besucht. Wenn ihr lest, freue ich mich sehr. Wenn ihr Euch mir mitteilt, noch viel mehr. Spam verschwindet jedoch durch meine Hand und wird von diesem Blog verbannt.

    0 Nestgeflüster zu “Rezension | „Magonia“ von Maria D. Headley”

    Hinterlasse eine Antwort

    *Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung