Autoren: Rachael Lippincott mit Mikki Daughtry & Tobias Iaconis / 304 Seiten / Übersetzung: Tina Frey / Hardcover mit Schutzumschlag / Verlag: DTV / erhältlich bei: Bücher.de, mayersche.de
Der Plot…
Stellas einzige Überlebenschance ist eine neue Lunge. Bis es soweit ist, muss sie sich von allem und jedem fernhalten, um ihr ohnehin schwaches Immunsystem nicht zu gefährden. Ohne Ausnahme.
Will ist ganz anders – er lässt sich nicht unterkriegen und ist bereit, auf volles Risiko zu gehen. Sobald er 18 ist, wird er dem Krankenhaus den Rücken kehren, um endlich mehr von der Welt zu sehen.
Vor allem aber ist Will jemand, von dem Stella sich fernhalten muss. Wenn er sie auch nur anpustet, könnte sie infiziert werden. Beide könnten sterben. Aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlt sich der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen ihnen wie eine Strafe an. Wäre ein bisschen mehr Nähe wirklich so tödlich – vor allem, wenn sie verhindert, dass ihre Herzen brechen?
Das Buch zum Film!
Als ich vor einigen Monaten das erste Mal über den englischen Originaltitel stolperte [es war auf Instagram], war mein erster Gedanke: „Oh, eine Sick-Lit a la „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und es kommt ein Verfilmung. Brauche ich das?“ Nun, brauchen tut man es vielleicht nicht händeringend, aber das Buch ist definitiv lohnenswert zu lesen. Es sei auch hervorgehoben, dass die Geschichte auf Grundlage des bereits zuvor existierenden Drehbuchs zum Film entstanden ist. Dieser wird ab dem 20. Juni 2019 in den deutschen Kinos laufen.
Nicht NUR eine Liebesgeschichte
Der Titel verrät bereits, dass Romantik eine Rolle spielt. Aus der jeweiligen Ich-Perspektive lernt man Stella und Will kennen. Beide leiden an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose.
Stella und Will sind, zwecks regelmäßiger Behandlungen und Eingriffe, seit ihrer Kindheit quasi Stammgäste im Krankenhaus.
Die ersten Begegnungen der Protagonisten verlaufen alles andere als romantisch. Zumindest bei Stella ist vom berühmten Funken nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil. Sie denkt Will, der neben seiner Mukoviszidose auch noch eine bakterielle Erkrankung hat, sei ein Macho der leichtsinnig mit seiner Krankheit umgeht. Und ja, das tut er auch. Denn für ihn ist es ausgeschlossen je eine neue Lunge zu bekommen und somit jede Hoffnung zunichte. Für Stella jedoch besteht noch Hoffnung und der Platz auf der Warteliste ist sicher. Daher hat sie es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, ihre Eltern wieder zusammen zu führen. Nach kurzem Zögern beschließt sie Will daran zu erinnern, dass auch sein Leben noch lebenswert ist.
Die Chemie zwischen Stella und Will ist überaus präsent und es gibt zuckersüße Momente. Da es sich hierbei aber um zwei sterbenskranke Protagonisten handelt, die eigentlich den Kontakt zueinander vermeiden sollten, kommt es natürlich auch zu sehr dramatischen Szenen. Da rutschte mir schon einige Mal das Herz in den Magen.
Doch die aufkeimenden Gefühle der Beiden waren nicht allein tragend im Buch. Beide Figuren haben familiäre Sorgen, oder fühlen sich aus verschiedenen Gründen desillusioniert.
Die Figuren und ihre Schicksale haben mich sehr ergriffen. Ihre Ängste, die Sehnsucht und ihre starken Gefühle füreinander wurden ungeheuer realistisch transportiert.
Das Cover war übrigens für mich das iTüpfelchen. Die Zeichnung wirkt zwar erstmal furchtbar schnörkelig, hat aber eine ganz besondere Bedeutung.
Mukovis…was?!
Mukoviszidose (=zystische Fibrose, cystic fibrosis, CF) ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung. Der zähe Schleim verstopft eine Reihe lebenswichtiger Organe. Da das Mukoviszidose-Gen in fast allen Geweben des Körpers vorkommt, können viele verschiedene Organe betroffen sein. Hierzu zählen vor allem die Lungen, die Bauchspeicheldrüse, die Leber sowie der Darm.
Der Kontakt für Mukoviszidose-Patienten ist untereinander lebensbedrohlich, oder sogar tödlich. Daher muss ein bestimmter Abstand gewährt und Schutzkleidung getragen werden. Treffen jedoch vollkommen gesunde Menschen auf jemanden mit Mukoviszidose, besteht keine Gefahr.
Zugegeben, vor diesem Buch habe ich mich nicht mit Mukoviszidose auseinandergesetzt. Ich wusste nichts über den Ausmaß dieser Erkrankung – sowohl körperlich, als auch die Einschränkungen die jeder Patient mit der Zeit erleben muss. Medizinisch betrachtet gibt es inzwischen gute Behandlungsmöglichkeiten, die dafür sorgen, dass Betroffene eine Lebenserwartung von bis zu 40 Jahre haben.
Tacheles…
Das Buch zum Film DREI SCHRITTE ZU DIR hielt für mich sehr viel mehr bereit, als ich erwartet hatte. Die Autoren des Drehbuchs zum Film, wollten unbedingt das traurige Schicksal von Stella und Will auch in Buchform erzählen. Entstanden ist eine sehr dicht und gefühlvoll erzählte Geschichte über die Sehnsucht nach dem Leben und der Liebe, mit allem was dazu gehört. Ich bekam einen intensiven Einblick über die sehr bestürzende Krankheit Mukoviszidose und auf was Betroffene täglich verzichten müssen. Für mich ist dieses Buch daher nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern ein Liebesbrief an das Leben und die Hoffnung, entgegen der schlimmsten Prognosen.
Trailer zur Filmvorlage…
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