Autorin: Marie Lu / 384 Seiten / Hardcover / Verlag: Macmillan / erhältlich bei: Bücher.de
Der Plot…
Respect the Legend. Idolize the Prodigy. Celebrate the Champion. But never underestimate the Rebel.
Eden Wing has been living in his brother’s shadow for years. Even though he’s a top student at his academy in Ross City, Antarctica, and a brilliant inventor, most people know him only as Daniel Wing’s little brother.
A decade ago, Daniel was known as Day, the boy from the streets who led a revolution that saved the Republic of America. But Day is no longer the same young man who was once a national hero. These days he’d rather hide out from the world and leave his past behind. All that matters to him now is keeping Eden safe—even if that also means giving up June, the great love of Daniel’s life.
As the two brothers struggle to accept who they’ve each become since their time in the Republic, a new danger creeps into the distance that’s grown between them. Eden soon finds himself drawn so far into Ross City’s dark side, even his legendary brother can’t save him. At least not on his own . . .
Mein Resumé…
Es ist fast vier Jahre her, seit ich den Buchdeckel des Finales der Legend-Trilogie zufrieden seufzend von hinten zuklappte. Im letzten Jahr erfuhr ich dann zu meiner großen Überraschung, dass die Autorin Marie Lu nicht nur über Jahre hinweg eigentlich einen vierten Teil im Kopf hatte, sondern dass diese Geschichte auch endlich zu Papier gebracht worden war. Marie Lu war, so beschreibt sie im Nachwort, noch nicht fertig mit ihren Figuren.
Wer das Finale gelesen hat, erinnert sich bestimmt noch, dass der Epilog zehn Jahre später endet. Und ungefähr da wo es endete, knüpft REBEL wieder an – der nun wirklich allerletzte Teil der Legend-Bücher. War ich skeptisch, ob ein vierter Teil es kaputt machen könnte obwohl das Ende mehr als gelungen für mich war? Nicht wirklich, denn die Autorin konnte mich seither mit ihrer Young Elites-Trilogie ebenso begeistern und überzeugen. Aber hätten wir es gebraucht? Tatsächlich entpuppte sich REBEL als ein Ende, von dem ich nicht wusste, dass ich es brauchte.
Zum letzten Mal traf ich auf Day/Daniel, June und Eden. Day und Eden leben seit Jahren in Ross City/Antarktis, weit weg von der Republik. In Ross City spielt auch der Großteil der Handlung. Wie der Titel bereits verrät, ist aber auch dort nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Mag sein, dass in vielen anderen Teilen der Welt die Menschen aus der Vergangenheit gelernt haben. Doch in Day und Edens Zuhause ist der Schnitt zwischen wohlhabend und Armutsgrenze sehr stark zu erkennen. Schuld daran ist die Klassen-Technologie.
Es war unheimlich interessant nach so langer Zeit wieder auf Day zu treffen. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, die bei ihm Spuren hinterlassen haben. Weder er noch Eden haben ihre Vergangenheit vergessen, obwohl sie einander gerne das Gegenteil vorgaukeln. Bei mir als Leser gelang es ihnen natürlich, aufgrund der jeweiligen Perspektiverzählung, nicht. Eden ist zu einem hochintelligenten jungen Mann herangewachsen, mit einer vielversprechenden Karriere vor sich. Nichtsdestotrotz wird er immer noch als der kleine Bruder von Day gesehen, was ihm sehr missfällt. Beide sind unheimlich verschieden, weshalb sie auch immer wieder aneinander raten. Allerdings hat Eden eins mit seinem Bruder gemeinsam: er zieht Schwierigkeiten an, wie die Motte das Licht.
Dem Moment, als June in die Geschichte tritt, habe ich natürlich entgegen gefiebert. Und enttäuscht hat sie mich nicht. Junes Leben als Oberhaupt der Staatssicherheit wird genauso beschrieben wie ich es mir für sie gewünscht habe. Allerdings auch die Momente zwischen ihr und Day ließen mich an die vergangenen Szenen in der Trilogie zurückdenken. Die Chemie zwischen den beiden ist selbst nach zehn langen Jahren noch zu spüren.
Die Handlung war wie erwartet: rasant, aufregend und gut durchdacht. Zum Glück fühlte ich mich durch diverse emotionale Rückblenden und Erinnerungen den Figuren wieder sehr verbunden.
Marie Lu gibt dem Leser eine glaubwürdige und sehr interessante Erweiterung ihrer Welt, sowie einen faszinierenden Einblick in die fragwürdige Technologie. Und auch ein Bösewicht treibt seine Spielchen. Ein Bösewicht ist mitunter ja dann erst einer, wenn er es sogar schafft, dass man so etwas wie Empathie für ihn empfindet. Das hat Marie Lu hier definitv hervorragend gemeistert.
Und mehr möchte ich auch gar nicht in die Geschichte greifen, denn die Erwähnung der jeweiligen Namen ist ja schon Spoiler genug.
Tacheles…
Am Ende gab mir REBEL alles, was ich mir hätte wünschen können. Marie Lu hat einen wunderbar stimmigen Abschluss zu einer bereits großartigen Trilogie geschrieben. Die Charaktere werden für immer einen Platz in meinem Herzen haben. Wem also die Legend-Trilogie gefallen hat, für den wird auch der vierte Teil ein Muss sein.