Rezension zu „Das Labyrinth erwacht“ von Rainer Wekwerth

Kategorie: Rezensionen, Up(to)date | 8 Nestgeflüster

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 Das Labyrinth erwacht

Autor: Rainer Wekwerth

Seiten: ca. 407 (gebundene Ausgabe)

Verlag: Arena

Preis: 16,99 EUR (D.land)

ISBN: 978-3401067889

Empfohlenes Alter: ab 14 – 17 J.

 

 

 

Der Autor…

Rainer Wekwerth ist Autor aus Leidenschaft. Oft liest man, ein Autor habe sein Hobby zum Beruf gemacht. Rainer Wekwerth dagegen bezeichnet das Schreiben als Sucht: Er kann gar nicht anders. Rainer ist Autor erfolgreicher und preisgekrönter Bücher, die er teilweise unter Pseudonym veröffentlicht. Bisher war er hauptsächlich in der Fantasy heimisch, nun erzählt er mit dem Labyrinth-Zyklus eine mitreißende Geschichte, die die Grenzen der Genres sprengt. Neben dem Schreiben coacht er Autoren und Schreibschüler (kreatives-Schreiben.net), ist Ehemann und Vater einer Tochter. Rainer Wekwerth lebt mit seiner Familie im Stuttgarter Raum.

Quelle: Arena Verlag

Weitere Infos über Rainer Wekwerth findet ihr auch auf www.wekwerth.com/ und www.arena-verlag.de/reihe/wekwerth

 

 

 

 

Der Plot…

Sieben Menschen erwachen in einer fremden Welt. Sie tragen nichts an ihren Körpern. Das einzige woran sie sich erinnern, sind ihre Namen. Neben ihnen liegen Rucksäcke mit lebensnotwendigen Dingen. Und eine Nachricht wird ihnen überbracht: Euch bleiben zweiundsiebzig Stunden Zeit um die ersten Portale zu erreichen, welche Euch wieder aus diese Welt führen oder ihr bleibt zurück um zu sterben. Doch nur sechs Tore sind passierbar. Einer ist dazu verdammt zu sterben. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Ein makabres Spiel auf Leben und Tod beginnt. Als einziger Wegweiser dient ihnen ein am Himmel stehender Stern. Die unendlich weit wirkende Steppe und umliegende Waldlandschaft birgt zudem Gefahren. Etwas rückt ihnen immer näher auf die Pelle. Sie sind nicht allein und werden gejagt.

 

 

 

Meiner Ansicht nach…

Bereits Rainer Wekwerths Damian-Zweiteiler, ebenfalls im Hause Arena erschienen, hatte mich begeistert und gefesselt. Mit dem Trilogieauftakt „Das Labyrinth erwacht“ läßt der Autor den Fantasy-Bereich einmal hinter sich und kreierte einen Science-Fiction Thriller. Stimmen, dass diese Trilogie womöglich etwas den ‚Maze Runner‘ Büchern von James Dashner ähneln könntn, interessierten mich wenig. Die Bücher von Herrn Dashner kenne ich auch (noch) nicht. Was für mich zählte war, was Rainer sich nach >Damian< ausgedacht hat.

Zum ersten Mal las ich mit ‚Das Labyrinth‘ ein Buch von ihm und merkte, wie konfus es mich machte. Ich wusste nicht, ob ich mit der Stirn runzeln oder tiefer in die Seiten reinkrabbeln sollte. Fakt ist, ich konnte das Buch nicht beiseite legen.

Von Seite eins ab war ich verwirrt, denn Rainer Wekwerth hält nichts von einer Einführung und großen Erklärungen. Protagonistin Jenna erwacht auf einer Lichtung, umgeben von weiten Wiesen und weiß nicht, wie sie dorthin gekommen ist, wo sie vorher war und wieso sie das Gefühl hat, das etwas nicht in Ordnung ist. Das gleich darauffolgende Aufeinandertreffen mit Protagonist Jeb, dem es zuvor angeblich genauso erging, bringt zumindest Klarheit über ihren Namen und das sie sich schleunigst weiter bewegen müssen. Auch während weitere fünf Charaktere (Mischa, Léon, Mary, Tian und Kathy) unter ähnlichen Umständen erwachen, lichtete sich meine Verwirrung nicht. Warum sollte es auch dem Leser anders ergehen, als den Protagonisten?! Da wäre ja sofort jede Spannung futsch.

Das Setting ist, um es mal vorweg zu nehmen, kein typisches Labyrinth. Das Setting ist so ein Punkt, der mich etwas am Buchtitel irritiert. Die Gruppe ist  nicht nur in einem verschlungenen Pfad auf sich allein gestellt. Der Autor schuf hier eine eigene fiktive Welt in die er seine Protagonisten gefangen hält. Oder ist der Titel vielleicht doch Programm? Sind es vielleicht die Gedanken und schemenhaften Erinnerungen der Charaktere, welche ein Labyrinth bilden? Man kann sich ganz schön verlieren, in solchen Gehirngespinsten und wildes Kopfkino betreiben.

In dieser Geschichte geht es nicht nur um die Jagd auf sieben Jugendliche. Es wird sich nicht gegenseitig am Schienbein getreten, oder den Haaren gerissen. Das Level ist höher. Blutig und brutal, letzteres vor allem in psyschischer Hinsicht. Und das gefiel mir so gut. Es geht hierbei um die Abgründe der menschlichen Seele, um die innere Stimme im Kopf. Lügt sie, oder spiegelt sie gar etwas in ihnen wieder? Man weiß es nicht. Es sind schlichtweg Vermutungen, die man machen kann.

Die sieben Protagonisten sind einander scheinbar nicht nur fremd, sondern auch vollkommen unterschiedlich. Sie alle bilden eine Gruppe aus Anführer, geheimnisvolle Verbündete, Schöne, Prinzessin, Monster, Schwächling und Biest. Ihr Schicksal ist jedoch das Gleiche. Ich wollte diese Figuren ergründen und verstehen. Doch bis zum Schluß blieben mir alle ein Rätsel.
Klar ist, nicht jeder in der Gruppe spielt fair. Aber mal ganz ehrlich: wärst DU fair, wenn dein Leben am seidenen Faden hinge?! Wie weit würde man selbst gehen, gefangen in einer unbekannten Welt, jegliche Erinnerung an das frühere Leben ausgelöscht? Dieses Gegenspiel der Anderen sowie die ständige Gefahr, die wie kleine Krabbeltierchen am Körper entlang läuft, gaben mir den gewissen Kick. Fasziniert und abgeschreckt zugleich war ich. Rainer Wekwerth spielt mit den Köpfen seiner Figuren und seines Lesers.

Erleichert war ich nach lesen des letzten Satzes. Erleichtert darüber, dass es bereits im Sommer diesen Jahres mit dem zweiten Teil „Das Labyrinth jagd dich“ weitergeht. Dann kann ich weiter spinnen und meine Gedanke auf eine wilde Karussellfahrt schicken.

 

 

Spieglein Spieglein…

Ein ungewöhnliches Buchcover, das sich von der breiten Masse abhebt. Es weckt nicht nur das Interesse sondern passt – meiner Meinung nach – ohne jede Zweideutigkeit vor allem zum Inhalt unglaublich gut.

 

 

 

 

Tacheles…

Obwohl dies nicht mein erster >Wekwerth< war, wurde ich wieder von ihm überrascht. Wenn Autoren mit bravur experimentieren, ziehe ich meinen imaginären Hut. Bis zuletzt war die Atmosphäre äußerst spannend, verwirrend, rätselhaft, abgründig und dunkel. Das Labyrinth erwachte und jagdte mich binnen kurzer Zeit durch über 400 fesselnde Buchseiten. Mich fröstelt und freut es gleichermaßen, wenn die Jagd weitergeht.

 

 

 

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    8 Nestgeflüster zu “Rezension zu „Das Labyrinth erwacht“ von Rainer Wekwerth”

    1. Kermit am 25. März 2013 um 09:32 Uhr

      Mein Wunschbrunnen freut sich schon jedes Mal, wenn bei dir eine neue Rezi eingeht *lach* Das Buch hätte mich ja (wie schon Jennifer Rush) vom Klapptext her wenig angesprochen und das Cover, naja… Aber deine Beschreibung klingt soo gut! Ich muss es haben :D
      Gibt es nur noch das Sequel oder wird das eine Reihe, weißt du das zufällig?

      Liebe Grüße

      • Sandy am 25. März 2013 um 09:41 Uhr

        Jaja, ich wieder. *grins* Würde mich ja entschuldigen, aber mich freut das einfach wenn ich Leute so auf ein richtig gutes Buch aufmerksam machen kann. :P
        Das Labyrinth ist eine Trilogie. Der dritte Teil erscheint aber erst im nächsten Jahr. Es liegt also praktisch immer ein halbes Jahr zwischen den jeweiligen Büchern. ;)

        Liebe Grüße

    2. crini am 25. März 2013 um 07:34 Uhr

      Ich glaub ich muss tatsächlich mal wieder ein deutsches Buch kaufen^^ Klingt einfach zu gut und dass es ein wenig wie The Maze Runner klingt, macht es für mich eigentlich nur noch interessanter.

      • Sandy am 25. März 2013 um 09:05 Uhr

        Das freut mich total, dass dich das Buch nach meiner Rezi noch anspricht. Wenn du dich nicht für einem Kauf entscheiden kannst, gib mir bescheid. Ich leihe es dir gerne. ;)
        Den ersten Maze Runner Teil habe ich auf meinem Sub. Richtig Lust hätte ich ja drauf es noch in diesem Monat zu lesen. Meine TBR habe ich eh diesen Monat größtenteils ignoriert. *hust* :D

        LG

        • crini am 25. März 2013 um 19:55 Uhr

          Ich habs von Lena auch schon zum Leihen angeboten bekommen :D
          Mal sehen, wann ich Lust und Zeit habe. Im Moments sieht es da eher schlecht aus.

          • Sandy am 25. März 2013 um 20:27 Uhr

            Das gute an so nem Buch ist, dass es keine Beine hat und nicht weglaufen kann. :D
            Wann immer du Lust hast, das Angebot steht. ;)

    3. Yvo am 24. März 2013 um 20:56 Uhr

      Ach, ich kann mich nicht motivieren, das zu lesen… Irgendwie juckt mich das gar nicht, auch wenn ich lese, wie begeistert du bist =/

      • Sandy am 24. März 2013 um 23:13 Uhr

        Schade, dass es dich bisher nicht so ansprechen mag. Vielleicht ändert es sich ja noch, wenn die Fortsetzung kommt. ;)

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