Rezension zu „Der Märchenerzähler“ von Antonia Michaelis

Kategorie: Rezensionen, Up(to)date | 2 Nestgeflüster

 

Der Märchenerzähler

 

Der Märchenerzähler

Autorin: Antonia Michaelis

Seiten: 446 (gebundene Ausgabe)

Verlag: Oetinger

ISBN: 978-3789142895

 

 

 

Die Autorin:

Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren und verbrachte die ersten Jahre ihres Lebens in einem kleinen Dorf an der Ostsee. Bereits von Kindesbeinen auf schrieb sie kleine Geschichten nieder. Einen Großteil ihrer Kinderheit lebte sie mit ihren Eltern in Augsburg. Dort machte sie auch ihr Abitur. An der Universität in Greifswald widmete sie sich dann ihrem Medizinstudium. Doch danach zog es sie in die Ferne.  Sie arbeitete unter anderem in Südindien, Nepal und Peru. Mit den Auslandsaufenthalten sammelte sie mehr und mehr Wissen, welches sie in ihre Geschichten einfliessen liess. Von Antonia sind bereits mehrere Kinder- und Jugendbücher erschienen. Wer mehr über Antonia Michaelis erfahren möchte, sollte sich UNBEDINGT ihre Homepage anschauen. Diese ist ganz wundervoll und süß gestaltet, und gibt schöne Einblicke in ihre Welt. http://www.antonia-michaelis.de/

 

 

Buchinhalt:

Es war einmal ein junges Mädchen namens Anna. Sie lebte mit ihren Eltern in einem gutbürgerlichem Haus. Anna liebte es Musik zu machen und sie liebte den Schnee, der im Februar nieder fiel. Sie führte das Leben einer ganz normalen Abituierentin. Doch eines Tages fragte sie sich, warum alle ihre Freunde den Jungen Abel Tannatek eigentlich immer nur Kurzwarenhändler nannten. Warum schlief Abel aus ihrem Deutsch-Leistungskurs oft im Unterricht ein? Und vertickte er wirklich „heiße Ware“ auf dem Schulhof? Fragen, die Anna bald oder auch erst später beantwortet werden sollten. Denn Abel gewährte ihr Einlass in seine Welt. In dieser Welt wirbelte er seine kleine Schwester Micha durch die Luft und erzählte ihr Märchen. Auch Anna lauschte diesen Märchen bald und verliebte sich rettungslos. Doch was geschieht, wenn das Märchen mit dem realen Leben verschmilzt? Was ist Fiktion und was ist wahr? Was, wenn Zweifel kommen und nicht mehr klar ist, wer der Feind ist? Liebt sie gar den Feind? So viele Fragen, doch Abel möchte nur eins sein. Der Märchenerzähler.

 

 

Persönliche Meinung:

Selten schreibe ich eine Bewertung gleich nachdem ich es fertig gelesen habe. Ich möchte lieber die Gedanken nochmal sortieren und „drüber schlafen“. Aber mit „Der Märchenerzähler“ wäre das glaube ich ein Fehler. Oder ist es doch verkehrt mit einem Kopf zu schreiben, der leer ist und einem Herzen voller Emotionen? Denn so fühle ich mich kurz nach dem Zuschlagen des Buches. Zum einen vollkommen leer und doch so aufgerüttelt. Ich kann nicht wirklich auf den Inhalt eingehen, weil ich wohl dann nicht mehr aufhören könnte zu schreiben und somit alles verrate würde. Aber ich kann ein paar Eindrücke geben. Der Einstieg war für mich schon erschütternd, denn Antonia Michaelis führt den Leser somit gleich vor Augen, dass etwas passieren wird. Was das ist, bleibt lange im Verborgenen. Glaubt mir, ich dachte ich wüsste es. Doch dann wurde jegliche Vorahnung zunichte gemacht. Der Leser muss zunächst den Willen aufbringen, sich mit Anna, Abel und Micha auf die Reise zu begeben. Eine lange Reise. Es sind von Abel erfundene Märchen, die er seiner kleiner Schwester Micha erzählt. Anna ist durch die Schule aufmerksam auf Abel geworden. Als sie entdeckt, dass der tough wirkende Außenseiter sich rührend um Micha kümmert, geht ihr das Herz auf und die Neugierde wird größer. Stück für Stück gewährt Abel ihr Einlass, und lädt auch sie fortan zur Märchenstunde ein. Hoffnunglos verliebt Anna sich in ihn. Und so entsteht eine Bindung zwischen einem Mädchen aus gutem Haus und ohne jegliche Sorgen, und dem Außenseiter mit zu vielen Sorgen.

„Baby, I’ve been here before. I know this room, I’ve walked this floor. I used to live alone before I knew you. I’ve seen your flag on the marble arch, but love is not some kind of victory march. No it’s a cold and a very broken Hallelujah. Hallelujah, Hallelujah….“

Antonia Michaelis‘ Schreibstil war für mich ganz kurz gewöhnungsbedürftig, denn  sie schreibt wirklich ungewöhnlich. Aber man verliert sich in der Geschichte nach einer Weile. Jede Seite die ich las, lies mich ängstlicher werden. Ich schließe mich anderen an, die schon sagten, dass dieses Buch etwas bedrückendes hat. Man durchlebt Höhen und Tiefen mit Anna und Abel…und WAS für Höhen und Tiefen. „Der Märchenerzähler“ hinterlässt mich erschüttert, nachdenklich, geschockt und sehr aufgerüttelt. Diese Geschichte hat mich wirklich zum weinen gebracht, und zwar sehr oft. Das Buch ist ein Jugendbuch, jedoch nichts für die schwachen Herzen. Ich habe einmal mehr gemerkt, wie schwach ich ums Herz bin. Anna, Abel und Micha werde ich lange nicht vergessen können. Und gleich muss ich wieder heulen…Mensch ey.

Kurzum: „Der Märchenerzähler“ ist mein Buch des Monats März. Meine Empfehlung des Frühlings, Sommers, Herbst & Winters.

 

 

 

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    2 Nestgeflüster zu “Rezension zu „Der Märchenerzähler“ von Antonia Michaelis”

    1. Fabella am 28. März 2011 um 06:19 Uhr

      Ich hab das Buch ja schon vor einem Monat oder so gelesen, aber irgendwie hält es mich immer noch gefangen mit seinen Emotionen. Ich glaube, das wird so schnell auch nicht vergehen …

    2. Nine am 27. März 2011 um 22:29 Uhr

      Schön, dass es dir so gut gefallen hat. Das Buch sollte wirklich jeder lesen :-)

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