Plötzlich Fee – Sommernacht
Autorin: Julie Kagawa
Seiten: 496
Gebundene Ausgabe
Verlag: Heyne fliegt
Die Autorin
Julie Kagawa wurde in Sacramento, Kalifornien geboren. Im Alter von neun Jahren zog ihre Familie mit ihr nach Hawaii. Bereits seit ihrer Kinderheit schreibt und illustriert sie Geschichten. Neben dem Schreiben verbrachte Julie genauso viel Zeit mit dem lesen von Büchern, da sie als Jugendliche eher eine Einzelgängerin war. Nach der Schule arbeitete sie als Hundetrainerin und Buchhändlerin. Heute lebt und schreibt sie in Louisville, Kentucky. Julie Kagawas deutschsprachiges Debüt “Plötzlich Fee – Sommernacht” (Originaltitel: ”The Iron Fey, Book 1: The Iron King”) erschien im März 2011 und ist der Auftakt einer vierteiligen Reihe für Jugendliche und junge Erwachsene. Der zweite Band “Plötzlich Fee – Winternacht” (Originaltitel: „The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter“) wird im Oktober 2011 in Deutschland, ebenfalls im Heyne Verlag, erscheinen.
Buchinhalt
Meghan Chase könnte unscheinbarer nicht sein. Genauso gestaltet sich ihr Alltag: stinknormal halt. So lebt Meghan mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihrem kleinen Halbbruder Ethan außerhalb eines kleines Städtchens, auf einer Farm. Ihren leiblichen Vater hat sie nie kennengelernt. Er verschwand spurlos als sie noch klein war. Seither hat sie das Gefühl, dass sie sich generell sehr von Gleichaltrigen unterscheidet. Manchmal glaubt sie Dinge zu sehen, die nicht da sein können. Doch diese Gedanken schüttelt sie immer wieder von sich. Und dann kommt der Tag auf den sich Meghan so lange gefreut hat: ihr 16. Geburtstag. Doch irgendwie verläuft alles anders und garnicht so toll. Als sie nach der Schule nach Hause kommt, fühlt sie, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ihr kleiner Bruder verhält sich äußerst seltsam. Mitten im Chaos steht dann auch noch ihr bester Freund Robbie vor der Tür und weiht sie in ein ungeheuerliches Geheimnis ein. Es betrifft sie und ihren Bruder Ethan. Der kleine Ethan wurde anscheinend entführt und durch einen Wechselbalg ausgetauscht. Und Robbie selbst „outet“ sich als die sagenumwobene Feengestalt Robin Goodfellow alias Puck. Meggie glaubt an einen ganz irren Scherz. Ihr Robbie eine Fee aus Shakespeares Sommernachtstraum? Aber klärchen…der piept wohl nicht mehr richtig! Oder doch? Denn Meghan kommen so viele Dinge an Robbie/Puck auf einmal komisch vor. Zeit um durch zu drehen hat sie ja auch nicht wirklich, denn die Sorge um Ethan ist größer. Sie muss ihn finden und wieder nach Hause bringen. So folgt sie Puck in das Feenland Nimmernie. Kaum betreten Meggie und Puck die Feenwelt, geraten sie in ein Abenteuer nach dem Nächsten. Doch dies ist erst der Anfang. Denn die Begegnung mit König Oberon stellt alles dagewesene in den Schatten. So offenbahrt er Meghan, sie sei ein Halbblut und somit…Plötzlich Fee. Als frischgebackene Fee begegnet sie kurz darauf dem Winterprinzen Ash. Sohn von Königin Mab und erbitterter Feind ihres Volkes.
Persönliche Meinung
Bislang habe ich noch nicht so viele Bücher um Elfen und Feen gelesen. Aus diesem Grund empfand ich es als äußerst abwechslungsreich und erfrischend in „Plötzlich Fee – Sommernacht“ einzutauchen. Die Autorin Julie Kagawa hat mit diesem Debüt nicht nur eine unglaublich hinreißende Geschichte niedergeschrieben, sondern sich auch einigen literarischen Figuren aus Shakespeares Sonet „Sommernachtstraum“ bedient. Auch mit der (anscheinend) ganz gewöhnlich, sterblichen Protagonistin Meghan Chase hat die Autorin ein wundervolles, garnicht so ödes Mädchen geschaffen. Meghan selbst aber ist unzufrieden, wie ihr Leben so verläuft. Sie wünscht sich dazu zu gehören, wird jedoch selten beachtet. Auch zu Hause nimmt sie vorallem ihr Stiefvater nur schemenhaft wahr. Die größte Aufmerksamkeit bekommt ihr knuddeliger Halbbruder Ethan. Aber wirklich böse sein kann sie ihm nicht. Der einzig richtige Freund und Meggies Fels in der Brandung ist Robbie. Mit ihm geht sie seit Jahren durch dick und dünn. Doch an ihrem 16. Geburtstag überschlagen sich die Ereignisse und Meggies Leben wird niemals so werden wie es war. So entdeckt sie, dass ihr Bruder Ethan sich plötzlich verändert hat. Der süße, kleine Fratz ist wie ausgewechselt. Laut, launisch, aggressiv und hinterläßt ein mega Saustall in seinem Zimmer. Meggie kriegt es mit der Angst zutun. Doch dann erscheint Robbie auf der Bildfläche und der weiß überraschenderweise, was eigentlich vor sich geht. So wurde Ethan in eine andere Welt entführt und ertauscht gegen eben diesen furchtbaren Wechselbalg. Doch Robbie toppt das alles noch, als er ihr erklärt, dass er selbst auch jemand anderes ist. Nämlich Robin Goodfellow aus dem Feenland Nimmernie. Er überzeugt Meghan davon, mit ihm nach Nimmernie zu gehen um sich auf die Suche nach Ethan zu begeben. Für Meggie beginnt eine Reise, die sie für immer verändern wird. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn während sie mit Robin/Puck und dem sprechenden, gerissenen Kater Grimalkin auf Spurensuche nach Ethans Entführer ist, begegnen sie König Oberon in seinem Reich. Sie erfährt, woher sie wirklich stammt und das sie ebenfalls Teil der Feenwelt ist. Doch mit aufdecken dieses Geheimnisses nehmen die Geschehnisse ihren grauenhaften Lauf. Jeder scheint auf einmal hinter Meggie her zu sein. Einschließlich dem leckeren Winterprinzen Ash, aus dem verfeindeten Nachbarreich.
„Mein Name ist Meghan Chase, ich lebe in Loisiana, bin sechzehn Jahre alt und seit gestern bin ich … plötzlich Fee.“
Schwarze Männer, Schranktüren in eine andere Welt. Die wildesten Blumen und Pflanzen welche sich ohne einen Windhauch bewegen und Tiere welche sprechen??! Oooh FEIN..mal was fantasiereiches und süüüßes! Doch seid auf der hut! Denn „Plötzlich Fee“ führt den Weg nicht nur in eine Welt aus Zuckerguss. Nein, in dieser Welt muss man aufpassen, was man verspricht. Kleine Biester wie Kobolde und Gremlins treiben ihr grausames Schabernak mit dir.
Mit diesem vierteiligen Serienauftakt ist Julie Kagawa ein schier facettenreiches Debüt gelungen. Spaß, Witz und eine erstaunlich große Portion düstere Spannung. Der Schreibstil peitscht den Leser und die Charaktere – allen voran Meghan Chase – durch die Feenwelt Nimmernie. Denn dort geht es nicht friedliebend zu. Die Autorin lässt Meggie nie lang ausruhen auf ihrer verzweifelten Suche nach ihrem kleinen Bruder. Und so geraten nicht nur die Protagonistin und ihre Freunde aus der Puste. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Schmalzige Liebe wird man zum Glück nicht erleben müssen, aber zart aufkeimende Gefühle. Und einen Cliffhanger bietet dieses Buch natürlich auch.
Es freut mich, dass es dich scheinbar genau so begeistert hat wie mich! :)
Eine sehr schöne Rezi =)
Dann freuen wir uns mal gemeinsam auf den zweiten Teil… :D
Es kam mir auch so vor, als hätte sich die Autorin in einem fort an bekannten Märchen bedient. Gut, die sind nicht mehr geschützt, da kann wohl jeder nehmen, was er will.
Das Ergebnis ist trotzdem einzigartig geworden. Hat mir auch sehr gut gefallen. LG, Katarina :)
Echt? Nevernever? Ich hätte eher NeverEver gedacht. *lol*
Ja, ich habe sehr oft an den Film „Labyrinth“ gedacht oder an „Die unendliche Geschichte“. Und bei Grimalkin an die Grinsekatze. Aber irgendwie mochte ich es, dass gleichzeitig auch etwas ganz eigenes einfloss. Zumindest ist das meine Meinung. ;)
Auf Deutsch heißt das Nimmernie??? Das ist ja komisch. Im Original heißt es Nevernever und erinnet ja stark ans Neverland von Peter Pan.
Irgendwie gibts in dem Buch ja ziemlich viel, das an andere Märchen oder Ähnliches erinnert =)
lg