Ich gebe zu, es ist schon eine Weile her, das ich ein Buch von Sebastian Fitzek gelesen habe. Es war „Splitter“ und obwohl ich sehr selten Thriller lese, hatte das Buch des Wahlberliners Eindruck bei mir hinterlassen. Im letzen Jahr hatte ich während einer Lovelybooks Livestream Fragerunde dann einen sehr angenehmen und humorvollen Sebastian Fitzek auf dem Bildschirm meines Laptops erlebt. Als ich vor einiger Zeit erfuhr, dass er mit „Augenjäger“ auf Lesetour auch in Düsseldorf einen Stop einlegen wird, reservierte ich mir ein Ticket. Am 7. Oktober 2011 war es dann soweit.

Um 17:40 Uhr sprintete ich in die Damentoilette im Büro. Gott, wieder viel zu spät dran. Die Tasche fliegt in die Ecke der viel zu engen Kabine. Schnell noch frisch machen, raus aus den Büroklamotten und rein in eine mitgebrachte, bequeme Jeans. Danach mit wehenden Fahnen und bei grauer, kalter Dämmerung auf zur Buchhandlung wo ich mich vorab mit anderen Bloggern verabredet habe. Im Café sitzen Nine von Itspaperthin, Ichbinkreativ und David bereits und sind vollkommen geflasht von Nines iPad. Den David hatte ich zuvor schon bei einem offizielen Bloggertreffen kennengelernt. An der Café Theke treffe ich kurze Zeit später auch auf Tascha von Kattiesbooks und Annchen von CrazySisters Blog. Es ist immer wieder aufregend die Leute endlich Live und in Farbe zu treffen, mit denen man sich fast täglich über Twitter oder/und den jeweiligen Blogs austauscht. Freundlicherweise erinnerte mich dann auch Tascha, dass man für eine Lesung in der Regel ein Ticket benötigt. Dieses, so viel mir siedend heiß ein, hatte ich natürlich noch zu Hause liegen. Ganz fein. Typisch ich halt. Alles mit, sogar Wechselklamotten, nur das Ticket zur Lesung nicht. Wozu auch?! *augenroll* Na, jedenfalls habe ich daraufhin eine Stärkung benötigt. So wurde der Caramel Macchiato geschlürft, ein Bagel gefuttert und sich dabei mit den anderen unterhalten und ein Foto geknipst. Irgendwann musste ich dann aber los. Also…wieder raus in den Regen. Brr…schnell heim, Tasche von mir geschmissen, Ticket geschnappt und nur das Nötigste in einen Beutel gestopft. Dann wieder zurück. In der Mayerschen haben die anderen mir netterweise sogar ein Stühlchen reserviert.
Und so wurde die Zeit mit rumblödeln (David der Megatroll brachte mich die ganze Zeit zum lachen) und einem kleinen Schwätzchen mit Rici (aka Herzgedanke), ihrem Mann und Endorfinchen (Nickiswortgefechte) überbrückt. Kurz darauf entdeckte ich noch ein Mädel mit Hut, dass mir irgendwie bekannt vorkam. Komisch, denn ich habe sie nie zuvor getroffen und doch ist es wirklich Sarah von Serpensortia gewesen. Sie gesellte sich dann mit ihrer Freundin auch noch zu uns. Leider kam es zu keinem Gespräch mehr. Aber das wird hoffentlich bei einem der nächsten Bloggertreffen folgen.

Um ca. 20:20 Uhr erschien ER dann. Herr Fitzek erklomm unter Applaus das Podium und begann gleich munter zu plappern. Er stellt sich brav vor und erklärte händeringend seine Augenringe. Dies sei nicht etwa Teil seiner Lesetour zu seinem neuen Roman „Der Augenjäger“, es sei schlichtweg Schlafmangel da er 2 Tage zuvor zum zweiten Mal Papa geworden ist. Nach abebenen Applaus kassierte Sebastian schon den ersten Megalacher. So erläuterte er näher, weshalb er sich die Rolle des Irrenmagnet auf seiner Buchreise zu eigen mache. Und dies sollte nicht der letzte Lacher gewesen sein. Unsere Lachmuskeln kamen häufig zum Einsatz. Sebastian gab äußerst unglaubliche (doch laut ihm, wahre) Anekdötchen aus seinem Leben, von seiner kleinen Familie und den Begegnungen mit anderen Menschen zum Besten. Einer dieser Geschichten verleitete Rici und ihre bessere Hälfte, Heike, Endorfinchen und mich später dazu, ihn den „Mutterkuchenmörder“ zu nennen. *hust* :D

Zwischen seinen amüsanten Ausführungen, den so manchen Stand-up Comedian blass aussehen lassen würde, unterbrach er um aus einzelnen Passagen des „Augenjägers“ vorzulesen. Für mich ein ganz unbekanntes Terrain, da ich auch „Der Augensammler“ noch nicht kenne. Ich weiß, etwas peinlich. Allerdings habe ich (sinnbildlich gesprochen) wirklich Blut für die Augen-Bücher geleckt. :P

Abschließend wurden wir mit Informationen zur Verfilmung seines Buches „Das Kind“, welches ja mein erster Fitzek Roman war, versorgt. So erhielten wir einen umfassenden Einblick über den Kampf für die Verwirklichung des Projektes. Er zeigte uns Fotoaufnahmen vom Set, dem Cast, sowie ein paar ungeschnittene Szenen aus dem Film. Und eines möchte ich schon mal sagen: Diesen Film werde ich auf jeden Fall im Kino schauen wollen. Herrn Fitzek, dem Regisseur sowie dem Cast wünsche ich, dass „Das Kind“ hoffentlich auch bei Filmfestivals Spielzeit erhalten wird.

Nach knapp 1,5 Stunden und einer finalen Fragerunde lud uns ein sichtlich erschöpfter, aber sehr sehr liebenswürdiger Gastgeber noch zur Signierstunde (O-Ton Fitzek: „Ich unterschreibe euch ALLES, auch Bücher von anderen Autoren.“). Und die nahm, glaube ich, 98 % der Anwesenden an. Denn die Schlange war laaaaang. Doch es ging gut voran und so war ich dann bald dran. „Oh Mann, was sag ich dem bloß?“, fragte ich noch Nine. Man macht sich ja schon Gedanken. Doch ehe ich mich versah, stand ich vor Sebastian Fitzek. Er lächelte mich breit an und ich bat ihn um persönliche Autogramme für meine Bücher „Das Kind“ und „Splitter“. Und während er noch fleissig schrieb, hörte ich plötzlich weiter hinten einen Chor „whooohooo…Sandyyy Sandyyy“ (danke @ Rici, Endorfinchen und Heike). Daraufhin meinte Sebastian: „Na, da kennen ja noch mehr deinen Namen?!“ Und ich nur, „joah, hab mal meinen Fanclub mitgebracht.“ Er lachte, ich guckte dümmlich und bedankte mich „für einen tollen unterhaltsamen Abend.“, und trollte weiter. Ich schlich zum Ende der Schlange, wo mich „mein Fanclub“ begrüßte und fragte, wieso ich denn kein Foto gemacht hätte mit ihm. Jaja…ich hatte schiss. Der arme Mann sah doch so blass aus, ich wollte ihn nicht noch mehr in Beschlag nehmen. Das quittierte die Runde als Quatsch und so reihte ich mich hinter sie nochmal ein. Die einen werden sicher jetzt denken, dass ich echt nicht mehr alle habe. Aber naja, ich hatte ja nichts mehr vor. :D
Und so alberte ich noch eine Runde mit den anderen rum und irgendwann stand ich wieder vor Herrn Fitzek. Der sah noch geschaffter aus, strahlte aber wieder wie ein Honigkuchenpferd obwohl ich ihn auf das „tödlich helle Blitzlicht“ meiner Kamera aufmerksam machte. Danach vergewisserte er sich fragend, ob mein Augenlicht auch noch in takt wär. Ein wahrer Profi. Riesen Respekt!

Fazit: Es war ein Abend vollgepackt mit Gelächter, interessanten Einblicken vom Autor, seiner Arbeit und Erlebnissen aus seinem Leben. Mir gefiel sehr gut, dass die Lesung nicht vollgestopft mit Auszügen aus seinem Buch war. Sebastian Fitzek erzählt wahrhaftig gerne Geschichten, ist sehr kontakfreudig und hat neben Humor eine unglaublich tolle Stimme der man sehr sehr gerne zuhört. Eine Lesung von ihm kann ich jedem nur wärmstens ans Herz legen.
UND  ich bin sehr froh, mal wieder ein paar wundervolle neue Leute kennengelernt sowie andere wieder gesehen zu haben.

Vielen Dank, Sebastian „Irrenmagnet“ Fitzek!  :D