Wir beide, irgendwann
Die Autoren…
Jay Asher wurde 1975 in Kalifornien geboren. Seine großen Leidenschaften als Jugendlicher waren Gitarrespielen und Schreiben, was beides von seinen Eltern unterstützt wurde. Seine ersten Kinderbücher verfasste er in einem Literaturseminar in der Uni. Er übte verschiedenste Berufe aus, u.a. als Schuhverkäufer und Bibliothekar, die er in seine Geschichten miteinbezieht, bevor er sich ausschließlich dem Schreiben zu widmen begann. „Tote Mädchen lügen nicht“ war sein erster Roman und wurde weltweit zu einem sensationellen Erfolg. Der Autor lebt mit seiner Frau in Kalifornien.
Mit „Wir beide, irgendwann“ (OT: „The Future of us“) veröffentlicht Asher nicht nur sein zweites Buch, es ist die erste Kooperation mit Carolyn Mackler.
Carolyn Mackler wurde 1973 in New York City geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt. Sie schreibt Kurzgeschichten, Essays und Jugendbücher, für die sie in Amerika mehrfach ausgezeichnet wurde. Auch in Deutschland wurde ihre Arbeit schon veröffentlicht. So erschien im Jahr 2011 beim Carlsen Verlag ihr Jugendbuch „Viermal Paradies und zurück“.
Der Plot…
Es ist ein sonniger Sonntag im Mai des Jahres 1996. Es ist der Geburtstag des jungen Teenagers Emma Nelson. Ihr größtes Geschenk an diesem Tag, kommt von ihrem Vater: ein nagelneuer Computer. Nach der Installation loggt sie sich das erste Mal ein und erlebt eine Überraschung. So öffnet sie eine Website namens Facebook und sieht ein ganzes Profil von ihrem eigenen Ich…15 Jahre später. Völlig verwirrt glaubt Emma zunächst an einen Geburtstagsscherz ihres Schulfreundes Josh der ihr eine CD-Rom schenkte, um ins Internet zu gelangen. So stellt das Mädchen Josh zur Rede. Doch der will davon nichts wissen und glaubt, Emma will ihn auf den Arm nehmen. Der nächste Log-in beweist aber den beiden, dass da etwas seltsames vor sich geht. Nicht nur Emmas Profil auf Facebook hat sich wieder verändert, auch Josh sieht sich als 30-jährigen Mann. Die Neugierde ist geweckt. Und so finden sich die Teenager immer häufiger vor Emmas PC zusammen. Im Gegensatz zu Josh ist aber Emma ganz und garnicht mit ihren späteren Entscheidungen – und vor allem ihrer Partnerwahl – zufrieden. Kleine Handlungen treten eine Lawine in der Zukunft los. Ein Schneeballeffekt der keinen von beiden wirklich gefallen dürfte…
Die Protagonisten…
Emma Nelson ist ein typisch amerikanischer, 16-jähriger Teenager. Sie lebt bei ihrer Mutter und dessen neuem Mann Martin. Emmas Vater lebt mit seiner neuen Familie im weit entfernten Florida. Ihre momentane Beziehung zu ihrem Freund füllt sie nicht aus und die freundschaftliche Beziehung zu Josh, ihrem Schulfreund und Nachbarn, hat seit sechs Monaten einen Knacks.
Josh Tempeleton wohnt gegenüber von Emma. Seine große Leidenschaft ist das Skaten mit seinem Kumpel Tyson. Seit er Emma vor wenigen Monate indirekt seine Gefühle beichtete und sie anders reagierte als erhofft, geht er ihr aus dem Weg. Bis zu dem Tag an dem er mit einer CD-Rom an Emmas Tür klopft…
Meiner Ansicht nach….
Schon vor Monaten beim Stöbern auf der Verlagsseite von cbt wurde ich aufmerksam auf das quietschbunte Cover zu „Wir beide, irgendwann“. Dank der unglaublich lieben Lena, war es mir auch schon vergönnt den ersten gemeinsamen Streich „Wir beide, irgendwann“ des Autorenduos Jay Asher und Carolyn Mackler, zu lesen.
Aber was interessierte mich so an diesem Plot? Zwei Teenager, die Mitte der 90er Jahre am PC anhand einer Plattform namens Facebook entdecken, wie ihr Leben in 15 Jahren sein wird. Eine Zeitreise mal auf andere Art. Dies ist sicherlich ein Thema, das viele aufhorchen lassen wird. Im Jahr 2012 ist für viele Menschen Weltweit der Umgang mit dem Sozialen Netzwerk – und vor allem Facebook – natürlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens.
Doch erinnert ihr Euch noch, wie das Leben war ohne Smartphone, portable WLAN aus schmalen Notebooks welches sich innerhalb weniger Sekunden aufbaut und keine Stunde braucht? Und wie kommunizierten wir eigentlich VOR Facebook und Handy miteinander? Ich für meinen Teil kann gut ohne diese Plattform klarkommen, aber für viele Menschen ist dies DER Ort zur schnellen Kommunikation. Es werden nächste Treffen mit Freunden klar gemacht, man findet alte Schulfreunde wieder etc.
Jay Asher und Carolyn Mackler beschäftigen sich in ihrem ersten gemeinsamen Buch „Wir beide, irgendwann“ mit dem Thema Facebook und welche Macht das Soziale Netzwerk haben kann. Sie bringen dem Leser näher, das es ‚damals‘ nicht nur etwas besonderes war ein Handy zu besitzen sondern wie erste Gehversurche mit dem Worldwide Web gemacht wurden. Die Autoren schufen mit den Protagonisten Emma und Josh zwei junge Menschen, die sich irgendwann verloren haben obwohl sie nur ein paar Schritte voneinander entfernt wohnen. Und schon als sie nicht mehr damit rechnen, je wieder richtig miteinander klar zu kommen, tritt Dank Joshs AOL CD-Rom Facebook in ihr Leben und bringt viel Tumult mit sich. Was in der darauf folgenden Woche geschieht, verändert nicht nur immer wieder den Status auf den Facebook Profilen Emmas und Joshs, sondern vor allem ihren Status der Gefühle im Jahr 1996.
Auf ca. 400 Seiten erlebte ich kurzweiligen, süßen, witzigen und auch zum Haare raufenden Lesespaß. Und während ich mich behände durch die Kapitel las, stellte ich fest, dass sich die Autoren Jay Asher und Carolyn Mackler gesucht und gefunden haben. Die jeweiligen Schreibstile unterscheiden sich, harmonieren gleichzeitig auch wunderbar miteinander.
Spieglein Spieglein…
Zum Cover scheiden sich schon jetzt die (Lese)Geister. Die einen lieben es, die anderen finden es eher gewöhnungsbedürftig. Ich persönlich mag es äußerst gerne. Die Farben sind grell und frech wie der Sommer. Es sticht durch Andersartigkeit hervor.
Tacheles…
Mit „Wir beide, irgendwann“ hat das Autorenduo Asher/Mackler eine wunderbare Geschichte über wahre Freundschaft, Familie, Liebe und Zukunftsängste geschrieben. Dieses Buch sticht durch eine neue Idee hervor, die den Geist der Zeit genau trifft. Und man macht sich unweigerlich Gedanken über die Macht des Sozialen Netzwerks, und was geschieht wenn wir den aktuellen Facebook-Status über unsere eigentlichen Gefühle und Zukunftsträume stellen. Von mir gibt es für dieses erfrischend andere Buch den imaginären Like-Button.
Buchtitel: Wir beide, irgendwann
Seiten: 400 (gebundene Ausgabe)
Verlag: cbt (Random House Gruppe)
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Knut Krüger
ISBN: 978-3-570-16151-7
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
Lieben Dank für die Leihgabe an !
Jungen Lesern ist mit diesem Buch auf jeden Fall ein „zum Haare raufender Lesespaß“ garantiert!
Du bist gerade immer ein Buch vor mir, wenn ich damit starte :-) Deine Rezi ist klasse! Und beim Buch miss ich ständig grinsen, weil ich mich da auch von früher wiedererkenne. Meine erste E-Mail hatte ich auch bei AOL, inkl. Installations CD, Minutenpreisen und AOL-Grundgebühr. Auch die Entscheidung surfen oder telefonieren gibt ja heute (zum Glück) nicht mehr. Ich find das Buch mal wieder sehr sehr nett!
Drück!
Damaris
Hehe, das Gefühl kenne ich nur all zu gut. Jaja, die gute alte Zeit als wir noch über jede Technologie dieser Art mächtig gestaunt und zum ersten Mal eine e-Mail verschickt haben. Deine Rezi muss ich mir dann aber auch durchlesen.
Liebe Grüße an dich!
@Nicki: Uuuh, mal wieder ein TAG! Ewig her. Den schaue ich mir gerne mal am Wochenende an. Womöglich werde ich erst nach meinem Kurztrip dazukommen, darauf zu reagieren.
Ich hab dich getähääääääggt: http://villa-kunterbunt12.blogspot.de/2012/06/tahaaag-8-dinge-uber-mich.html
Lieben Gruß,
nicki
Ich habe jetzt deine Rezi „nur“ überflogen ;-) denn ich will das Buch auch unbedingt noch lesen.
Liebe Grüße
MacBaylie
@Lena: Ich danke dir (kann ich nicht genug)! Und ich werde dann auch mal deine Rezi ausführlich lesen. Das habe ich ja bisher vermieden, um mir selbst ein Bild zu machen. ;)
@Melissa: Dann las uns bald wissen, was du so von Emma und Josh hälst. :)
Das Buch scheint überall gut anzukommen. Jetzt muss es wirklich mal auf meine Wunschliste.
Sehr schön, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat :-)
Gerade deine Meinung zu den beiden Autoren und deren Schreibstile sehe ich ganz genauso und vor allem letzteres hat mir das Lesen so versüßt!
Und danke, dass du mich verlinkt hast :-)