[Dit & Dat] Unterwegs – Amsterdam…the City of Books?!

Kategorie: Dit & dat, Up(to)date | 16 Nestgeflüster

 

Jeder Buchliebhaber und Vielleser hat einen Lieblingsbuchladen. Der eine Anlaufpunkt, wo man weiß, dort wird man seine Buchleidenschaft in vollen Zügen genießen. Aber man hält natürlich auch immer die Augen nach neuen Läden offen. Sei es in der Nähe, oder auch in einer x-beliebigen europäischen Stadt. Wenn es um englische Bücher geht, bietet halt noch nicht jeder deutsche Buchladen die wirklich große Auswahl bzw. gar keine.

 

Amsterdam 1

 

Amsterdam zum Beispiel kann sich als kleines Mekka, als Stadt der Buchläden, zählen. Mit diesem Wissen zog es mich, Carina von Allaboutbooks und Tascha von Kattiesbooks, vor kurzem ganz spontan nach Amsterdam. Es begann mit einem ca. 2,5 stündigen Roadtrip. Die Stadt der Graachten empfing uns wolkenverhangen, aber wir waren viel zu euphorisch den ersten Buchshop zu entern, um uns vom Wetter aufhalten zu lassen.

Anlaufpunkt Nummer eins war für uns Polare auf der Kalverstraat. Ein Laden der uns zunächst kleiner vorkam, als er wirklich ist. Das Angebot an engl. sprachiger Literatur ist eher überschaubar. Es gibt eine Ecke mit guten Angeboten (Qualität ist nicht immer so toll), wo Tascha sich später ein Buch gönnte.

Von Polare ging es weiter zum traditionellen, englischen Buchladen Waterstone’s – ebenfalls auf der Kalverstraat -, der nicht weit von der Spui gelegen ist. Das Waterstone’s in Amsterdam präsentiert sich in gewohnt gemütlicher Atmosphäre. Auf mehreren Etagen reihen sich Krimis, Liebesromane, Biographien, Sci-Fiction, Klassiker, Kochbücher und natürlich Jugendbücher aneinander. Doch was ich bereits kurz zuvor alleine bei einer kleinen Stippvisite feststellen musste, ernüchterte uns alle drei. Eine vielfältige, wunderbare Auswahl an tollen Büchern trübt die Freude, wenn man sich die Buchpreise anschaut. Nach besonderen Angeboten – z.B. >Get 3, pay 2 books< – suchten wir vergeblich. Daher schauten wir uns so um. Bei der Accesoire Ecke wurden wir fündig. Ich langte ein bisschen bei den u.a. Lesezeichen zu (auch für den kommenden Bloggeburtstag). Das nette Personal gab uns an der Kasse noch eine Stempelkarte (Collect 10 stamps & get a 15 Euro Waterstones giftcard), weil wir so viel mitnahmen.

 

 

Amsterdam 3

 

 

Nachdem wir Waterstone’s hinter uns gelassen hatten, schlenderten wir zunächst noch die lange Kalverstraat runter um einen kurzen Abstecher in den New Englisch Bookshop zu machen. Dieser Laden ist ein reiner Discount Laden für Bookaholics mit Angeboten – ab 5 Euro – von sehr gut erhaltener Überschußware.

 

Amsterdam 2

 

 

Von dort ging es dann zurück in Richtung Spui – Amsterdams sogenannte „Buchstraße“ – wo wir mit großer Neugierde dem sehr bekannten American Book Center (kurz: ABC) einen Besuch abstatten wollten. Das ABC bietet mit seinen sehr eindrucksvollen Buchregalen auf 3 Etagen eine wahnsinnig tolle Auswahl, welche das Waterstone’s (leider) erblassen läßt. Es gibt übrigens eine weitere Filiale, das sogenannte ABC Treehouse, in Amsterdam (von der wir aber vorher nichts wussten) und noch zwei in Hague. Bei der Auswahl waren wir, glaube ich, alle traurig aufgrund der hohen Preise. Wir hätten sonst ziemlich sicher richtig zugeschlagen. Das ABC bietet aber einige Sales. Ganze Regale vollgestopft mit noch relativ neuen Büchern (z.B. „Just one day“ Gayle Forman, Jonathan Maberry, Maggie Stiefvater etc.) die man so nicht erwarten würde. Die Preise sind okay, angesichts der Qualität. Einen 10 % Nachlass bekommen übrigens Studenten auf ihre Einkäufe. Das ist mir auch zugute gekommen, da mir Tascha ihren Ausweis lieh (juchuuu!!).

Zum Verständnis wie hoch die Preise im Gegensatz zu denen für englisch sprachige Bücher in Deutschland sind, sei gesagt, dass man für Hardcover ab 18 Euro bis über 20 Euro berappen muss. Taschenbücher bekommt man ab 10 bis ca. 15 Euronen.

Nichtsdestotrotz sind Tascha und ich im ABC schwach geworden. Crini war da sehr standhaft. Gleich 3 Bücher habe ich mir gegönnt. Mir ging bei dem Anblick von Rainbow Rowells „Fangirl“ einfach zu sehr das Herz auf. „Eleanor & Park“ von Rainbow Rowell hatte ich ja sehr geliebt und ihr neuestes Werk stand eh auf meiner WuLi sehr weit oben. Also, habe ich später in den sauren Apfel gebissen (die Mädels sind sogar mit mir nochmal zurück zum ABC, weil es mir nicht aus den Kopf gehen wollte), aber dank Taschas Studentenausweis über 2 Euro weniger für das schöne 22 Euro Buch bezahlt. *hust* Auch „Winger“ hatte ich mir zuvor gekrallt, weil ich viel gutes gehört hatte. Ein richtiger Impulskauf war „Imperial Bedromms“ von Bret Easton Ellis. Das kleine Büchlein gab es für schlappe 5 Euronen.

 

Amsterdam 4

 

Nach dem ABC entschlossen wir uns für einen Stopp bei McDonalds. Der Hunger war zu groß und wir wollten einfach nicht mehr ewig im Nieselregen nach einem Restaurant suchen. Bei Burger und verschütteter Sprite machte ich mich dann mit meinem Handy-WLAN auf der Suche nach anderen Buchläden.
Frustriert stellte ich fest, dass The English Bookshop (die heißen alle irgendwie fast gleich) in der Lauriergracht, Montags geschlossen hat. Sehr schade, denn dieser Eckladen direkt an einem Kanal gelegen, verspricht eine vielfältige Auswahl und wäre sicher auch eine tolle Entdeckung gewesen.

Wir entschlossen uns also kurzerhand im strömenden Regen den Laden Selexyz Scheltema zu suchen. Auf der Koningsplein – nicht weit vom Amsterdamer Blumenmarkt – standen wir dann wie ein paar begossene Pudel vor einer weiteren, größeren Polare Filiale. Verwirrt betraten wir das Geschäft und stellten fest, dass es wohl der gleiche Laden nur mit neuem Namen ist. Gleich im Eingangsbereich wurden wir aufmerksam auf einen großen Aufsteller, der „The Bone Season“ von Samantha Shannon bewarb. Wie sich herausstellte, war die Autorin selbst vor Ort und würde in wenigen Minuten ihr Debüt signieren.

„Dann bleiben wa erstmal“, wurde entschieden. Crini und Tascha kauften kurzerhand die englische Ausgabe des Buches und ließen es natürlich von Samantha signieren. IMG_2717_Ich selbst zögerte und kaufte es mir nicht, was mich danach etwas ärgerte, denn der Serienauftakt klingt richtig interessant. Die Autorin selbst wusste an dem Tag nicht, wann das Buch in Deutschland erscheinen wird. Ich erhielt wenige Tage nach dem Zufallstreffen übrigens eine E-Mail, das Bloomsbury / Berliner Verlag die Rechte bekommen hatte und die Druckversion Mitte November in Deutschland veröffentlicht wird (ebook erscheint bereits Anfang Oktober). Lesen werde ich es also definitiv.

Nach der Zufallsbegegnung schlenderten wir noch durch die restlichen Etagen des Polare. Ein riesiger Laden, der sehr viele Auswahl für seine niederländischen Kunden bietet (wir sahen sogar die ndl. Ausgaben von „Erebos“ und „Saeculum“ von U. Poznanski). Das Angebot für englische Bücher hielt sich jedoch in Grenzen. Es gab einen überschaubaren Bereich mit den typischen Bestsellern und dann noch eine abgelegene Ebene, wo unsortierte alte englische Bücher aufgereiht standen.

Es zeigten sich erste Erschöpfungserscheinungen. Wir zockelten in Richtung Centraal (Hbf). Der Entschluss noch einen heißen Kakao am Hafen zu trinken, viel ins Wasser und so nahmen wir den Zug…in die falsche Richtung. Anstelle zum Parkhaus bei der Ajax Arena zu fahren, tukelten wir weiter nach Utrecht. *uups* Nach dem Schock kam aber doch Gelächter und wir fanden schnell den richtigen Zug zurück. Der kurze Coffee-to-go Besuch bei Starbucks war dann unser Abschluss. Es war nach 20:00 Uhr und wir hatten schließlich noch eine 2-stündige Heimfahrt vor uns, die wir laut singend hinter uns brachten.

 

Das Fazit…

In Holland sind Bücher wahre Luxusgüter. Bei Angeboten wird noch geknausert. Die Auswahl ist aber überwältigend und richtig gut. Das ABC hat mich am meisten begeistert und beim nächsten Besuch in Holland möchte ich auf jeden Fall noch die anderen Läden auskundschaften. Eine Empfehlung kann ich in jedem Fall aussprechen. Nur viel Geld und Willen dieses in Bücher zu verprassen, sollte man nach Amsterdam mitnehmen. Ich hatte eine tolle Zeit mit den Mädels und die nächste Buchshopping Tour wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen!

 

In welchen Städten (Europa oder Übersee) könntet ihr Euch finanziell am liebsten in den Ruin shoppen? Habt ihr Tipps für jemanden der zukünftig gerne mehr auf Buchjagd in anderen Städten/Metropolen gehen möchte?

Schön, dass ihr Nightingale's Blog besucht. Wenn ihr lest, freue ich mich sehr. Wenn ihr Euch mir mitteilt, noch viel mehr. Spam verschwindet jedoch durch meine Hand und wird von diesem Blog verbannt.

    16 Nestgeflüster zu “[Dit & Dat] Unterwegs – Amsterdam…the City of Books?!”

    1. Miss Bookiverse am 23. September 2013 um 21:18 Uhr

      Was für ein toller Bücherroadtrip, das würde ich ja zu gern auch mal machen :0 Amsterdam wollte ich eh schon lange mal sehen. Falls ich also irgendwann mal dahinkomme, werde ich auf jeden Fall auf deine Tipps zurückgreifen :D
      Ich kann zum Büchershoppen ja New York empfehlen ;D Aber Berlin macht sich eigentlich auch ganz gut, da hab ich ja letztens erst Ric & Ellie rumgeführt :)

      • Sandy am 23. September 2013 um 22:14 Uhr

        Sag, wenn du dich nach Amsterdam aufmachst. Ich begleite dich gerne. :D
        Und jaaaa, Berlin und New York…da möchte ich unbedingt auch noch Buchshopping machen. Berlin ließe sich wohl früher realisieren. Vielleicht stellen Hannah und du dich ja als Guide zur Verfügung? ;)

        • Miss Bookiverse am 24. September 2013 um 17:26 Uhr

          Oha! Dich direkt als Guide nehme ich doch gern mit :D
          Und Hannah und ich führen dich gern rum (sag ich jetzt einfach mal für uns beide ;D), musst du nur rechtzeitig Bescheid sagen, damit Hannah zu dem Zeitpunkt überhaupt in Berlin ist.

          • Sandy am 25. September 2013 um 08:51 Uhr

            Das werde ich ganz bestimmt. Hannah hatte auch schon in Leipzig angeboten, dass sie mich gerne in Berlin rumführt, wenn ich denn mal vorhätte dorthin zu fahren. :D

    2. Bücherphilosophin am 23. September 2013 um 11:11 Uhr

      Ich war noch nie in Amsterdam, würde jetzt aber auch unglaublich gerne mal hin und selbst durch die Buchläden streifen.
      Hier in England gibt es zwar nicht so viel Auswahl, was Buchläden angeht. Dafür haben sie alle 3 for 2 und 2 for 1 deals – das Shoppingpotenzial ist also groß.

      LG, Katarina :)

      • Sandy am 23. September 2013 um 18:17 Uhr

        Hi Katarina,
        ach du glaubst gar nicht wie sehr ich dich beneide, aber auch überrascht, dass es so wenig Buchläden bei dir gibt. Sind die Engländer solche Literaturbanausen? :/

    3. Steffie am 23. September 2013 um 11:09 Uhr

      Wow, das klingt echt spannend! :-) Spontantrip nach Amsterdam kann sich ja durchaus lohnen. ;-)

      Hätte ja nie gedacht, dass Bücher dort so teuer sein können! O.O Ich glaube, ich hätte mich da auch gut zurückhalten können, wenn ich bedenke, dass ich schon bei uns kaum ein englisches Buch im Laden kaufe, weil ich so knauserich bin. ^^

      Aber schön, dass es Euch so viel Spaß gemacht hat! :-)

      • Sandy am 23. September 2013 um 18:15 Uhr

        Ja, knauserig sollte man nicht sein. Crini geht ja auch gerne auf Beutezug für Angebote und war bestimmt noch mehr enttäuscht von den Preisen.
        Aber wir haben es ja auch des Spaßes wegen gemacht und nicht nur um Geld auszugeben. :)

    4. Stephie am 22. September 2013 um 16:11 Uhr

      Mich hätte jetzt mal interessiert, wie teuer denn nun die Bücher im Waterstone’s waren, also zum Beispiel.

      • Sandy am 22. September 2013 um 16:29 Uhr

        Ein Hardcover, z.B. die englische Ausgabe von Jonathan Strouds „Die seufzende Wendeltreppe“ oder Patrick Ness‘ neues Buch, kostet im Waterstone’s 20 Euro. Es gab aber auch andere, die haben fast 25 Euro gekostet. Woran diese Preise gemessen werden, weiß ich nicht. Taschenbücher gibt es ab 10 Euro. Das variiert. Vielleicht haben die Niederländer einfach nicht so gute Großhändler, sprich sie müssen mehr zahlen beim Einkauf.
        In dem Sinne ist es sehr viel günstiger, engl. Bücher hier in Deutschland zu kaufen und/oder bei amazon, The Book Depository etc. zu bestellen, als bei Waterstone’s oder ABC.
        Aber was in den engl. Buchshops in Amsterdam an Büchern angeboten wird, ist richtig toll. Die beweisen das richtige Näschen.

    5. Ric am 22. September 2013 um 16:08 Uhr

      Toller Bericht :) In Amsterdam war ich ja leider noch nie. Schade, dass die Bücher dort alle so überteuert sind :/ Aber ansehen will ich mich das Ganze doch mal. Und schöne Bücher haste mitgebracht! Auf Fangirl freue ich mich auch sehr und Winger war sowieso grandios! Bei The Bone Season will ich noch ein paar Rezensionen abwarten, aber in Berlin hatte ich das auch schon in der Hand.
      Ich war ja vor Jahren mal in Helsinki, was eine wirklich tolle Stadt ist! Aber damals war ich noch nicht so auf Buchshopping aus, deshalb kenn ich mich da nicht so aus was das angeht, wenn ich nochmal hinfahren würde, würde ich mich wohl dadrauf konzentrieren haha XD

      • Sandy am 22. September 2013 um 16:23 Uhr

        Einen Besuch ist Amsterdam definitiv wert. Die Buchauswahl ist wirklich klasse und die Preise empfanden wir halt wirklich ärgerlich. Das war schon so ein Dämpfer. Auch das es nicht so viele Angebote gab. Bei Waterstone’s ja überhaupt nicht.
        Ja, ich habe mir wirklich nur Bücher gekauft die ich wirklich wollte. Ich denke, in Zukunft werde ich auch viel genauer im Urlaub in fremden Städten nach engl. sprachigen Büchern Ausschau halten. :P
        Brighton hat ja nur einen Waterstone’s, der zwar im letzten Jahr gute Angebote hatte, aber nicht so vielseitig sortiert ist. London wäre noch so eine Stadt, wo ich gezielter gucken würde und Berlin halt auch.

        • Ric am 22. September 2013 um 16:49 Uhr

          London war ich ja auch noch nie T_T Berlin war da schon echt toll. Hier in München gibts ja nur eine ziemlich kleine Auswahl an guten Buchläden. Und davon sind einige dann auch noch sehr teuer :/

          • Sandy am 22. September 2013 um 17:54 Uhr

            Echt, in München ist es teurer? Wie sind denn da so die Preise?

            • Ric am 22. September 2013 um 18:00 Uhr

              wir haben ja eigentlich nur an großen Läden den Hugendubel, die Preise sind normal, aber der hat ne ziemlich winzige Auswahl. Und die zwei guten englischen Buchläden sind recht teuer, der eine hat nur gebrauchte Bücher, die oft schon keinen annehmbaren Zustand mehr haben, und dann trotzdem noch um die 5-6€ kosten (als TB). Da muss man schon echt Glück haben. Der andere hat Neuware, da zahlt man dann für TBs oft so 10€ und HCs 20-25€ :/
              sonst gibts hier nur einen Buchladen den ich wirklich toll finde, der hat nur Mängelexemplare und somit kostet alles die Hälfte, aber der hat nur ne geringe Auswahl an englischen Büchern.

            • Sandy am 23. September 2013 um 08:03 Uhr

              Klingt ja nicht so vielversprechend, was du da schilderst. Und die Preise der HCs sind auch recht gepfeffert. :(

    Hinterlasse eine Antworten auf Sandy

    *Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung Abbrechen