[Dit & Dat] Wie stark beeinflussen negative Meinungen die Buchwahl wirklich?

Kategorie: Buchliebe, Dit & dat, Up(to)date | 23 Nestgeflüster

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Es war einmal ein Wunschbuch…

Ein Buch findet nach dem Stöbern auf diversen Buchplattformen, Instagram oder den Lieblingsblogs, den Weg auf die Wunschliste. Später geht es zur Buchhandlung. Man steht vor dem Regal, dreht und wendet das Buch in der Hand. Plot klingt gut und das Cover ist auch sehr einladend. Doch man ist hin- und hergerissen, denn fand XY den Titel nicht eigentlich „eher meeh“?!
Und dann siegt die geschätzte Meinung und man stellt besagtes Buch zurück. Diese Szene erlebte ich selbst neulich wieder. Beobachten tue ich es auch Online, sei es auf Blogs oder auf Instagram. Natürlich finde ich den Austausch unheimlich wichtig und sehr anregend. Er trägt dazu bei, dass ich viele zuvor nicht beachtete schöne Bücher, für mich entdeckt habe. Aber man verlässt sich mitunter mehr auf sein Umfeld und stellt das eigene Bauchgefühl etwas zurück.

Wieviel Einfluss haben negative Meinungen, auf den Kauf-/nicht Kauf eines Buches wirklich? Warum will ich die Meinung von XY  „erst abwarten“? Was ist verkehrt an der eigenen Neugierde, am Bauchgefühl? Diese Fragen rauschen seit geraumer Zeit durch meinen Kopf. Genauso kann man sich natürlich die Frage(n) in Bezug auf positive Meinungen stellen.

 

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Eine andere Sicht der Dinge…

Das man als Blogger eine andere Sicht auf Bücher hat, ist nicht neu und irgendwie ja ganz logisch. Man lässt sich bzw. will die Community beeinflussen, schaut sich um (auf genannte Plattformen, Blogs, Instagram, Facebook-Gruppen, Twitter, Branchen-Zeitschriften), bekommt Vorschläge von Verlagen und Lieblingsautoren. Der Zugang zu all diesen Tools bringt viele schöne Vorteile mit sich, die ich sehr schätze. Aber es entsteht auch eine gewisse Überreizung und Zerrissenheit.

  • Möchte ich jenes Buch noch lesen, obwohl aus dem näheren (Blogger)Kreis schon mehrere abgewunken haben? Oder reizt es mich jetzt sogar noch mehr?
  • Will ich dieses Buch nicht, weil es MICH nicht interessiert, oder weil andere Stimmen zu laut im Kopf toben?
  • Wird die Entscheidung durch Kanäle wie Instagram noch mehr beeinflusst?
  • Ist mir das negative Feedback/die Diskussion zu groß, um noch unvoreingenommen das Buch kaufen/lesen zu können?

 

[Keine] Angst, vor dem nächsten Top oder Flop…

Ähnlich kann es auch mit positiven/gehypden Büchern laufen. Ich persönlich wurde schon einige Male etwas eingeschüchtert, ein viel gelobtes  (und von mir bereits gekauftes) Werk zu lesen.

Ein treffendes Beispiel ist Jojo Moyes‘ Beststeller „Ein ganzes halbes Jahr“. Das Buch hatte ich mir noch als engl. Originaltitel gekauft. Dann kamen die euphorischen Lobeshymnen, ich fühlte mich erschlagen und ja, etwas unter Druck gesetzt. Aber mit jeder Liebesbekundung, schwand meine Motivation es lesen zu wollen. Das Ende vom Lied ist, dass ich es erst in diesem Jahr lesen werde – JAHRE und etliche Bestseller später. Die »Angst«, es könnte meinen inzwischen viel zu hohen Ansprüchen nicht gerecht werden, kann zum nicht-Kauf bzw. nicht-lesen führen.

 

Moyes_Doerr_St. Mandel_

 

Man schwimmt unbewusst mit dem Strom. Das Gemeinschaftsgefühl wird natürlich dadurch verstärkt. Aber die eigene gegensätzliche Meinung ist doch auch ein guter Herd um interessante Diskussionen zu entfachen. Und es könnte dazu beitragen, das besagte Werk aus einem etwas anderen Blickwinkel zu sehen.

 


 

Hand auf’s Herz: Gebt ihr einem (langersehnten) Wunschbuch öfters mal den Tritt von der Muss-ich-lesen-Liste, weil ihr von außen beeinflusst werdet?

 

Eure

Sandy

 

Schön, dass ihr Nightingale's Blog besucht. Wenn ihr lest, freue ich mich sehr. Wenn ihr Euch mir mitteilt, noch viel mehr. Spam verschwindet jedoch durch meine Hand und wird von diesem Blog verbannt.

    23 Nestgeflüster zu “[Dit & Dat] Wie stark beeinflussen negative Meinungen die Buchwahl wirklich?”

    1. bknicole am 11. Mai 2016 um 17:42 Uhr

      Ich höre schon ab und an auf Kritiken, aber lese dann auch mehr als eine. Für mich abschreckend ist immer, wenn jeder heraus arbeitet, dass sich das Buch ziehen würde, dann muss ich gestehen, lasse ich im Moment die Finger von solchen Titeln. Kann natürlich definitiv sein, dass ich dadurch etwas verpasse, was mir vielleicht gefallen würde. Aber man lässt sich da doch unbewusst steuern.

      Bei gehypeden Bücher mache ich mir mittlerweile aber immer selbst ein Bild, sobald mir das Thema zusagt. Jedoch habe ich da das Problem, dass ich natürlich sehr hohe Erwartungen an das Buch entwickele, wenn ich im Vorfeld nur positives höre und dann natürlich sehr schnell enttäuscht bin, wenn es dann nicht einhalten kann. Oftmals ist es deshalb so, dass ich finde, dass zu viel Hype ab und an auch nicht gut ist. Aber generell bin ich auch da immer ein Spätzügler und kaufe mir solche Bücher auch immer etwas später.

      Ansonsten vertraue ich eher auf Autoren die ich schon kenne, bin da jemand der lieber Bücher kauft, wo er weiß, dass der Schreibstil mir gefällt und auch die Handlung gut ist. Neue Autoren probiere ich dann nur aus, wenn Bücher sehr gut sein sollen oder durch meine Mitgliedschaft in der Bücherei.

      Mein Fazit ist also, dass ich mich definitiv von Meinungen und Kritiken lenken lasse, aber das gar nicht so bewusst wahrnehme wenn ich Bücher kaufen gehe. Bin aber eh jemand der viel mit dem Kopf entscheidet.

    2. Sabine K. am 28. April 2016 um 11:09 Uhr

      Hallo!
      Ich für mich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auf meinen Bauch hören soll.

      Wenn ich mir angucke, welche Titel so gehyped werden (teilweise bis zum Erbrechen), DANN löst das bei mir schon ziemlich oft aus: Will ich nicht, hab ich schon zu viel drüber gelesen.

      Und dann gibt es da Bücher, die werden verrissen. Siehe Shades of Grey. Gott, was habe ich die Bücher geliebt ;-) Mein Ehrgeiz war ganz schnell erweckt, mir selbst eine Meinung zu bilden. In dem Fall war das auch so, dass -ist nicht bös gemeint!- das ganz ganz viele negative Meinungen von viel viel jüngeren Mädels kamen. Das hätten meine Töchter sein können und meine Lesewelt ist schon eine andere und auch grade im Erotikbereich… Ich bin da einfach anders dran gegangen und war ganz schnell schwer verliebt ;-)

      Und bei Thrillern/Krimis läufts ähnlich. Für mich muss nicht das Rad neu erfunden werden. Deswegen lese ich ganz oft nur noch die Überschriften oder das Fazit bei Rezensionen/Besprechungen, wenn überhaupt.

      Aber in erster Linie entscheidet wirklich mein Bauch!

      Und die Bücher, die in meinem RuB stehen, liegen, die werden auch gelesen. Bei derzeit ca. 600 ist das wie shoppen gehen ;-)

      Liebe Grüße
      Bine

    3. Captain Cow am 26. April 2016 um 12:11 Uhr

      Ein sehr schöner Beitrag – und ein Thema, über das ich auch ab und zu mal nachdenke. Ich merke tatsächlich dass ich beeinflusster bin als vor Bloggerzeiten und das sowohl von positiven als auch negativen Reviews (heißt: ich werde aufmerksam auf viel mehr Bücher, kaufe bewusster, aber auch weniger Spontankäufe). Insgesamt kommt es bei mir aber auch drauf an was in der Review steht, wie bei Shiku. Also wenn gesagt wird, dass das Buch zu ruhig ist oder sonstwas, fällt es auf meiner Wunschliste dadurch nicht unbedingt zurück. Aber wenn sich über InstaLove beschwert wird, bin ich beim Kaufen nicht mehr so motiviert.
      Dann kommt es darauf an von wem die Review stammt. „Allgemeine“ Meinungen auf goodreads sind mir ziemlich egal. Es gibt aber eine handvoll Buchblogger/Reviewer, deren Geschmack sich schon ziemlich mit meinem deckt und da lasse ich mich dann stärker beeinflussen. Einfach weil ich abwäge, ob das Buch meine Zeit und Geld wert ist oder nicht. Bisher war das aber auch nicht bei „unbedingt lesen“ Büchern der Fall sondern eher solchen, die mich irgendwie ansprechen oder bei denen ich denke, dass sie mich vielleicht mal interessieren könnten irgendwann.
      Manchmal denke ich aber auch ein bisschen sehnsuchtsvoll an die Zeiten zurück, als ich durch Regale gestreift bin und nicht bei fast jedem Buch gleich eine Meinungsassoziation hatte. Jetzt kommt es eher selten vor, dass ich ein Buch im Laden entdecke, das mich interessiert, von dem ich noch nie gehört habe und das noch von niemandem besprochen wurde.

      • Sandy am 26. April 2016 um 13:19 Uhr

        Ahoi und danke schön, lieber Captain! :)
        Ja, ich denke so geht es allen Buchbloggern. Wir kennen (fast) alles, sind anspruchsvoller, man kann uns fast nichts mehr neues präsentieren. Das ist manches Mal im Buchladen wirklich frustrierend.
        Aber schätze, man sollte ab und an mehr die Kopfstimme abschalten und nach Gefühl gehen. Klar, will man nicht immer den gleichen Kram lesen. Und ich sehne mich auch öfters nach dem Überraschungseffekt, aber dann schaue ich mich mal in anderen Ecken um (z.B. Sachbuch, Erw. Belle).

        Man verlässt sich schon stark auf die Blogger, die den gleichen Geschmack haben, absolut. Wobei es auch passieren kann, dass man dann doch mal anderer Meinung ist. Das weiß man aber nicht, wenn man es nicht probiert.

    4. Hallo Sandy

      über das Thema Beeinflussung denke ich schon länger nach.

      Ich glaube ganz ehrlich, dass meine Meinung kritischer geworden ist, seit ich blogge. Vor meinem Blog war ich auch nicht bei Twitter oder sonstige Social Meida Platformen unterwegs. Ich habe Bücher einfach nach Gefühl gekauft und gelesen, oder von Autoren, die ich schon gelesen hatte und gut fand.

      Gehypte Bücher kaufe ich immer seltener, weil sie mir inzwischen suspekt geworden sind. Ein Buch wird als Bestseller gepriesen, obwohl es gerade erst in den Läden gekommen ist? Es gibt für mich bestimmte Blogger, wo ich weiß, dass unser Geschmack meistens in der gleichen Richtung geht. Da kann es schon passieren, dass ich ein Buch deswegen nicht kaufen, weil ein bestimmter Blogger es als mittelmäßig oder schlecht empfunden hat und auch plausible Gründe dafür angibt. Da geht es mir auch ähnlich wie Sebastian.

      Die Beeinflussung funktioniert natürlich auch andersrum. Ich habe in den letzten 3 ½ Jahren viele wunderbare Bücher gelesen, die ich sonst nicht gelesen hätte, wenn ich nicht bloggen würde und verstärkt andere Blogs lesen! Ich denke diese Richtung der Beeinflussung ist, zumindest bei mir, stärker als in die andere Richtung. Autoren dessen Werke ich bereits seit Jahren lese und liebe, lese ich weiterhin, auch wenn andere seine/ihre Bücher nicht mögen. Lang ersehnte Wunschbücher gebe ich nicht auf, egal was andere sagen. Wenn ich schon so lange warte, dann will ich meine eigene Meinung bilden.

      Liebe Grüße,
      Janice

      • Sandy am 26. April 2016 um 13:25 Uhr

        Hi Janice,
        ja, natürlich sind wir durch die ganzen Kanäle viel mehr vernetzt und somit auch (unter Umständen) mehr beeinflussbar. Auf Facebook bin ich nicht zu oft. Es reicht auch schon vollkommen, auf Twitter so beworfen zu werden mit negativen oder positiven Input.
        Es ist auch absolut bereichernd, wenn man mal etwas liest, das man sonst nicht lesen würde. Bei mir war das zum Beispiel vor kurzem ein historisches Jugendbuch. Historische Romane sind nicht meins, aber das von Ruta Sepetys…fantastisch.
        Stimme dir da also auch vollkommen zu.

        Lieben Gruß,
        Sandy

    5. Sabrina am 26. April 2016 um 09:33 Uhr

      Ich kann deine Gedanken und Überlegungen sehr gut verstehen, an dem Punkt war ich nämlich vor einiger Zeit auch.

      Ich lese Rezensionen vor allem um eine Idee von der Geschichte zu bekommen. Happy End? Wie brutal und dunkel geht es zu? Liebesdreieck? Ich suche dabei sogar ganz bewusst nach Spoilern, da mich diese nicht stören, sondern ich sie mag und sie mein Leseerlebnis bereichern.

      Ob die Person das Buch jetzt gut oder schlecht fand, wird für mich immer unwichtiger, wenn ich ein paar Infos zum Inhalt habe, lese ich einen Auszug aus der Geschichte und entscheide dann, ob ich das ganze Buch lesen will.

      Es gab Zeiten, da habe ich viel mehr auf die Meinungen anderer Leser gehört, das hat mir aber so ein bisschen den Spaß am Lesen und Bücher entdecken genommen, daher bin ich jetzt vorsichtiger. Buchempfehlungen nehme ich aber trotzdem immer gerne an, oft ist da auch was passendes für mich dabei.

      • Sandy am 26. April 2016 um 13:14 Uhr

        Hi Sabrina,
        du suchst bewusst nach Spoiler???! Oi, nein das geht gar nicht. Ich möchte ja nicht vorab schon alles wissen. Wo bleibt denn da die Erkundung der Geschichte?
        Aber wenn es dir trotzdem Spaß macht, ist das schön für dich.

        Lieben Gruß

    6. Yvis Leseecke am 25. April 2016 um 07:12 Uhr

      Hallo Sandy,

      wirklich ein toller Beitrag.
      Ich muss sagen, dass ich gar nicht so oft Rezensionen vor einen Buchkauf lese. Ich lese die tatsächlich meistens erst nachdem ich ein Buch gelesen habe. Der Grund ist, dass ich finde, dass in vielen Rezensionen viel zu viel von der Geschichte verraten wird und es oft mehr Inhaltsangabe als die Meinung zum Buch ist.

      Jedoch lasse auch ich mich durchaus von Meinungen beinflussen. Da aber auch eher von Büchern bei denen ich mir unsicher bin. Also die mir auf den ersten Blick gefallen, wo ich aber denke, dass es vielleicht zu Klischeelastig oder eher so eine „Standart“ Story sein könnte (Bsp: die Obsidian-Reihe von Jennifer L. Armentrout). Als ich diese Reihe das erste mal sah und mir den Klappentext durchgelesen habe, dachte ich schon, dass es mir gefallen könnte. Nun habe ich aber in vielen Rezis gehört, dass es auch ein ewiges hin und her in der Liebestory ist und eher so ein Twiligth Abklasch, so dass ich tatsächlich erstmal das Interesse daran verloren habe.

      Bei anderen Büchern hingegen, die mich vom Klappentext her zu 100 % ansprechen, sind mir die Meinungen total egal. Bücher sind ja nun wirklcih Geschmacksache und da bilde ich mir durchaus mal gern selber eine Meinung.

      LG
      die Yvi
      yvisleseecke.blogspot.de

      • Sandy am 26. April 2016 um 13:11 Uhr

        Hi,
        deine Begründung ist total gerechtfertigt. Die Rezensionen als solches lese ich auch nicht. Da ist die Gefahr viel zu hoch, dass einem das komplette Buch vorab erzählt wird. Ich meine generell die Bewertung in Form von Sterne o.ä. Die sieht man ja schon unten/oben und braucht sich dafür nicht mal spoilern lassen.

        Ich denke auch, man sollte sich eh immer nur die Bücher vornehmen, wo der Klappentext anspricht und keine Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. ;)

        LG,
        Sandy

    7. Shiku am 24. April 2016 um 17:39 Uhr

      Mir geht’s da ein bisschen wie Sebastian, in dem Sinne dass es darauf ankommt, was nicht gemocht wurde. Zu brutal oder zu wenig Romantik? Da wäre ich doch glatt dabei. :D Nerviges Instalove-Liebesdreieck? Das lassen wir mal lieber.

      Deswegen beeinflussen mich Meh-Meinungen nicht zu sehr, glaube ich? Wenn mich das Buch dann trotzdem noch (wirklich) interessiert oder ein anderer Aspekt auftaucht, der mich überzeugt, hol ich es mir am Ende auch noch. Zumal es mir eigentlich immer so geht, dass ich bei manchen Büchern einer Person vollkommen zustimme, aber bei einem anderen Buch haben wir dann gänzlich andere Meinungen. Da bleibt dann immer die Resthoffnung, dass es mir am Ende doch besser gefällt, je nachdem was kritisiert wurde. xD

      Ich find Negativmeinungen aber bei Spontankäufen sehr praktisch. Mittlerweile guck ich doch erst mal zu Goodreads, ehe ich ein Buch mitnehme, von dem ich vorher noch nichts gehört habe. Meistens läuft’s da bei mir so: Im ersten Moment klingt es interessant, aber dann hab ich am nächsten Tag schon das Interesse verloren oder im Nachhinein stelle ich fest, dass da was drinsteckt, von dem ich gar nicht lesen will und dann sitz ich auf ’nem Staubfänger fest. (Funktioniert aber auch anders herum, dass positive Meinungen dann zum „Spontan“-Kauf führen und meistens geht’s gut.)

      • Sandy am 24. April 2016 um 19:07 Uhr

        Aber warum schaust du unbedingt auf Goodreads? Klar, man will auch irgendwo wissen, worum es überhaupt geht und sich einen Überblick verschaffen. Aber ist das nicht auch irgendwo eine Form der Beeinflussung von einem Buch eher wieder Abstand zu nehmen?
        Im Übrigen mache ich das auch teilweise so. Also nicht das wir uns verkehrt verstehen. Ich dachte nur, ich streue das mal ein. ;)
        In Gänze bin ich da voll bei dir.

        LG,
        Sandy

        • Shiku am 24. April 2016 um 20:11 Uhr

          Wie gesagt, ich hatte es schon zu oft, dass ich spontan zugegriffen habe und mich das Buch schon am nächsten Tag nicht mehr interessiert hat, oder dass es letztlich eins ist, für das ich kein Geld ausgeben will. Da geht es mir weniger um Abstand und mehr darum, von verschiedenen Quellen ein bisschen Input zu bekommen um herauszufinden, ob das Buch wirklich was für mich ist, einfach um auch ein bisschen bewusster zu kaufen. Ich will auch einfach kein Geld ausgeben, das ich später dann doch bereue. Wenn das Buch auch nach Recherche mit nach Hause kam und dann nichts war – dann hab ich Pech gehabt. Und durch die Minirecherche kann ich mir auch recht sicher sein, dass ich kein Meisterwerk verpasse. :)

    8. Binea - Literatwo am 24. April 2016 um 14:25 Uhr

      Liebe Sandy,

      vorab – Danke für deine Worte und hab einen lesereichen Sonntag.

      Von mir gibt es ein ganz klares NEIN – irgendwie ist das bei Büchern so, dass ich mich entweder verliebe – im Sinne von: DAS Buch lese ich, egal wer was wie wo wann sagt oder kein wirkliches Interesse habe.

      Wenn ich in ein Buch verliebt bin, dann lese ich es definitiv und schaue weder nach links, noch nach rechts – ich bin auf das Buch fixiert und lese auch selten vorab Meinungen im Netz. Gesehen, verliebt, lesen.

      Bei Büchern bei denen ich mir nicht sicher bin, lese ich Meinungen und dann frage ich meinen Bauch.

      Die innere Stimme sollte immer gehört werden. Allerdings ist es auch so, dass ich mich durch viele ähnliche Bilder – wirklich nur Bilder – vom Habenlesenwollen abbringen lasse. Wenn es jeder schon kennt, mag ich es manchmal nicht auch noch kennen wollen…

      LG – Bini

      • Sandy am 24. April 2016 um 19:02 Uhr

        Liebe Bini,
        erstmal danke ich Dir sehr für deine eigene Meinung!
        Es ist super, dass du unvoreingenommen und vollkommen für dich selbst entscheidest, was du lesen möchtest. Mich nicht mehr so stark an Bewertungssterne auf z.B. Goodreads zu orientieren, ist für mich seit einigen Wochen sehr wichtig. Ich denke, du bist ein gutes Beispiel dafür, dass es sehr wohl möglich ist, sich nicht von Social Media etc. pp. zu sehr in die eigene Leselust reinreden zu lassen. Natürlich geschieht das unbewusst durch einen selbst.
        Ich bin also völlig bei dir, (wieder) mehr auf die innere Stimme und das Bauchgefühl zu hören. Denn so kann man vielleicht auch wieder eine Entdeckung machen, die andere so vielleicht nicht sehen würden.

        Grüß dich lieb,
        Sandy

    9. Sebastian am 24. April 2016 um 11:19 Uhr

      Hmm, interessante Frage…

      Ich glaube wenn wirklich viele Blogger/Leser, deren Geschmack im Großen und Ganzen mit meinem übereinstimmt und deren Urteilen ich vertraue, das Buch wirklich vernichtet haben, schmeiß ich Bücher tatsächlich schon mal von der Wunschliste.

      Es kommt aber auch immer ein bisschen darauf an was genau an den Büchern bemängelt wird und ob das Punkte sind die mich auch stören würden.

      Beispiele:
      Mehrere Leser bewerten ein Buch negativ, weil es Ihnen viel zu brutal ist. Das würde mich z.B. überhaupt nicht abschrecken sondern wohl eher noch neugieriger machen^^

      Oder: Leser bemängeln (z.B. in einem YA-Fantasy-Roman) dass die Romanze viel zu kurz kommt, das wäre für mich z.B. wieder ein Grund das Buch eher weiter nach oben auf der Wunschliste zu verschieben, weil mich sowas grundsätzlich eher nervt.

      Wenn das aber so Sachen sind wie „Schreibstil ist katastrophal“, „Es kommt null Spannung auf“, „Die Charaktere sind total unsympathisch“ dann beeinflusst mich das schon negativ und da muss mich ein Buch oder eine Storyidee schon sehr reizen damit ich es trotzdem noch lese.

      Manchmal wird man dann aber auch positiv überrascht weil man die Erwartungen einfach so weit zurückgeschraubt hat, dass auch ein eigentlich nur passables Buch letztlich doch besser abschneidet als gedacht.

      Dann gibt’s aber auch noch die seltenen Fälle in denen man weiß dass man einen komplett unterschiedlichen Buchgeschmack als bestimmte Personen hat und sich schon das ein oder andere Mal über deren Bewertungen zu Büchern gewundert hat, da liest man dann vielleicht mal ganz amüsiert deren Verrisse aber denkt sich insgeheim „der/die hat doch eh keine Ahnung…“ XD

      Ich muss aber auch sagen dass ich persönlich nicht ganz so viele Bücher aufgrund von Rezensionen kaufe, das liegt aber auch an meinem bevorzugten Genre, da jetzt unter den Bloggern die ich kenne und mit denen ich mich regelmäßig austausche jetzt nicht so wahnsinnig viele Hardcore-Thriller-/Krimi-Leser sind und ich mir deshalb oft eh immer meine Bücher nach eigenen Kriterien aussuchen muss…

      • Sandy am 24. April 2016 um 12:36 Uhr

        Hi Sebastian,
        toll das mal von deiner Sicht lesen zu können! Denn wir beide haben schon einen unterschiedlichen Geschmack was das Genre angeht, interessieren uns aber unter Umständen dann doch mal für das gleiche (Patrick Ness, Victoria Schwab).
        Deine angebrachten Punkte gefallen mir und ich mache es so manches Mal auch. Obwohl bei einigen Sub-Genres gehe ich voreingenommen ran (gutes Beispiel ist New Adult), da mich das Muster im allgemeinen sehr abschreckt und ich weiß, dass mich gewisse Punkte aufregen und nerven werden.

        LG,
        Sandy
        Auch die Erwartungen runtergeschraubt zu haben, trägt auch zum unvoreingenommeren Lesen bei. Finde ich zumindest.

    10. Anya am 24. April 2016 um 11:03 Uhr

      Hallo Sandy
      ich lass nur die Hände weg von einem „Wunschlistenbuch“, wenn ich schon vom ersten bzw. den ersten beiden Büchern eines Autors nicht so wirklich ganz überzeugt war und über das dritte (das auf der Wunschliste) eher negative Kritiken lese. Dann lasse ich es oder lese es später vielleicht mal. Aktuell geht es mir gerade bei einem Buch so (Rosmarinträume v. K. Tempel).
      Aber ansonsten gilt für mich: wenn jemand anderes ein Buch nicht gefallen hat, gilt das nicht automatisch für mich. Ich könnte es trotzdem für gut befinden – für mich ist eine schlechte Kritik theoretisch kein Grund, das Buch nicht zu lesen.
      Liebe Grüsse, Anya

      • Sandy am 24. April 2016 um 12:26 Uhr

        Hi Anya,
        danke für deinen Kommentar! Wenn man ein neues Buch von einem Autor, den man eigentlich mal mochte, aber die Arbeit nicht mehr überzeugt, nicht nimmt, ist das denke ich noch etwas anderes. Das passiert unter Umständen einfach. Entweder liefert der Autor nicht mehr so, oder die Erwartungen an sich haben sich verlagert.
        Ansonsten kann ich dir nur zustimmen. :)

        Lieben Gruß,
        Sandy

    11. Bröselchen am 24. April 2016 um 10:26 Uhr

      Also wirklich Hand aufs Herz. Ich hab die letzten Wochen erst bemerkt, wie sehr mich die Online Community beeinflusst, bewusst und unbewusst. Jetzt hatte ich Zeit mir meine vorhandenen Titel im Regal mal anzusehen, zu lesen und mich so INSPIRIEREN lassen wie früher. Klar, ich sehe online trotzdem noch die ganzen neuen Titel und bin neugierig, aber ich höre jetz wieder mehr in mich hinein, ganz nach dem Motto: „Was sagt der Bauch? Mag er’s lesen?“
      Ich wurde auch schon oft ernüchtert und das zeigt mir doch wieder mal: vielleicht gehöre ich genau zu dem anderen Teil, der das Buch „nur“ okay oder besonders gut/schlecht fand.
      Ich bin auch dafür, dass man wieder mehr in sich und auf sein persönliches Gespür fühlen/hören sollte.
      Schönen Sonntag! :)
      Herzliche Grüße, Bröselchen

      • Sandy am 24. April 2016 um 10:46 Uhr

        Was du sagst! Ganz genauso erging es mir auch eine Weile.
        Es ist wirklich wichtig, zwischen zeitlich mal einen Blick auf sein Leseverhalten zu werfen. Was man sich selbst von einem Buch erhofft und vor allem, worauf ICH Lust habe. Das Bauchgefühl ist unheimlich wichtig. Selbst wenn das Buch dann wirklich nicht so gut war, so hat man doch für sich selbst eine Schlussfolgerung ziehen können.
        Also, ein Hoch auf unser eigenes Bauchgefühl! ;)

        Lieben Gruß und schönen Sonntag!
        Sandy

    12. Yvonnes Lesewelt am 24. April 2016 um 10:21 Uhr

      Hallo!
      Danke für den sehr interessanten Beitrag!
      Ich würde auf deine Frage, so wie sie gestellt ist sagen:“Nein“. Wenn es wirklich ein lang ersehnter Buchwunsch ist, dann lasse ich mich von negativen Rezensionen kaum beeinflussen. Ich weiß, dass Geschmäcker verschieden sind und ich weiß eigentlich recht gut, was mir gefällt. Um mich bei einem uch, welches ich unbedingt lesen will, vom Kauf abzuhalten müsste schon in sehr vielen Rezensionen ein ähnlicher Hinweis erscheinen, bei dem ich weiß, dass mir das Buch dann auf jeden Fall auch nicht gefällt (z. B. wenn zu viel Umgangssprache verwendet wird).

      Ich lasse mich aber gerne von Rezensionen beeinflussen, wenn ich selber am schwanken bin. Von Büchern, bei denen ich mir unsicher bin, ob sie vielleicht etwas für mich sind, lasse ich bei vielen negativen Rezensionen eher die Finger. Anders herum lasse ich mich von vielen postiven Rezensionen dann aber auch davon überzeugen ein Buch zu lesen. Bisher bin ich damit immer gut gefahren. In den wenigen Fällen, bei denen ich die negativen Rezensionen ignoriert habe bin ich dann meist auch mit dem Buch auf die Nase gefallen.

      Ich bin gespannt, was andere zu diesem Thema sagen.
      LG
      Yvonne

      • Sandy am 24. April 2016 um 10:43 Uhr

        Liebe Yvonne,
        dankeschön für deine Meinung! In Bezug auf ein langersehntes Wunschbuch, kann ich dir nur Recht geben. Da siegt bei mir auch oft die eigene Neugierde. Es gab aber (leider) auch schon vereinzelt Momente, an denen ich tatsächlich zweifelte. Wenn ich zurück blicke, ärgere ich mich etwas über mich. Aber nun ja….
        Ich denke, die Art wie du beeinflusst wirst, ist gesund für deine (Lese)bedürfnisse. Schön, zu wissen! :D

        LG,
        Sandy

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