Autorin: Jojo Moyes / Sprecher: Luise Helm / Sprache: Deutsch / Spielzeit: 11 Std. 10 Min. / Genre: Roman, Romantik / Verlag: Argon Hörbuch / gehört mit: BookBeat
Der Plot…
1937: Hals über Kopf folgt die Engländerin Alice ihrem Verlobten Bennett nach Amerika. Doch anstatt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten findet sie sich in Baileyville wieder, einem Nest in den Bergen Kentuckys. Mächtigster Mann ist der tyrannische Minenbesitzer Geoffrey Van Cleve, ihr Schwiegervater, unter dessen Dach sie leben muss. Neuen Lebensmut schöpft Alice erst, als sie vier Frauen von der »Packhorse Library« kennenlernt: eine der Bibliotheken auf dem Lande, die auf Initiative der Präsidentengattin Eleanor Roosevelt gegründet wurden. Wer zu krank oder zu alt ist, dem bringen die Frauen die Bücher nach Hause. Tag für Tag reiten sie auf schwer bepackten Pferden zu den abgelegenen Farmen in den Bergen. Alice liebt ihre Aufgabe, die wilde Natur und deren Bewohner. Und sie fasst den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen. Auch in der Liebe. Gegen alle Widerstände…
Erlauschte Eindrücke…
Dieses Hörbuch war eine angenehme Überraschung. Ich dachte zu Beginn an eine kleine nette Erzählung über eine Gruppe mutiger, engagierter Frauen für zwischendurch. Aber im Verlauf offenbarte sich das Buch als so viel mehr. Diese Geschichte ist eine wunderbare Hommage daran, wie Bücher das Leben von Menschen verändern können, und natürlich an die »Kentucky Pack Horse Librarians«. Jojo Moyes hat sich hier mit einem faszinierenden Stück realer Geschichte, aus der Zeit der US-Depression in Kentucky und den Appalachen, befasst.
Margery O’Hare, ist eine starke, lebhafte und unabhängige Frau. Sie hält nicht viel vom typischen Bild der Frau. Wegen ihrer Art zu leben, ist sie oft Tratsch-Thema bei den Bewohnern der Stadt. Margery leitet die Initiative. Alice Van Cleve ist Engländerin und ist nach ihrer Heirat mit ihrem amerikanischen Ehemann, dem Sohn des gerissenen und einflussreichsten Minenbesitzers der Stadt Geoffrey Van Cleve, nach Kentucky gezogen. Sie stellt jedoch wenige Monate später fest, dass ihre Ehe und vor allem ihr Mann nicht das ist, was sie sich erhofft hatte. Izzy, die an Polio erkrankt ist und Tochter einer wohlhabenden Familie ist, erstickt an der Zuwendung ihrer Mutter. Beth, die dreiste lokale Bauerntochter, und Sophia, die kluge schwarze Bibliothekarin, runden die Gruppe ab und werden später von Kathleen – die nach dem Tod ihres Mannes nach einer Aufgabe sucht – vervollständigt.
All diese Frauen kümmern sich nicht nur aufopferungsvoll um die Betreuung der Bibliothek, sondern auch um die Menschen, denen sie Bücher bringen. Moyes porträtiert authentisch die Probleme und Krisen, die sich in den 1930er Jahren in dieser kleinen Bergbaugemeinde in Kentucky zugetragen haben könnten.
Es war toll zu beobachten, wie sich die Freundschaften zwischen diesen Frauen entwickelt hat. Wie sie sich kennenlernen, sich umeinander kümmern und gegenseitig unterstützen. Jede von ihnen hat schwierige Situationen zu bewältigen. Ganz besonders als über Margery eine Tragödie hereinbricht, wird das Band der Frauen immer enger.
WIE EIN LEUCHTEN IN TIEFER NACHT ist reich an üppigen Umschreibungen aus dieser Ära. Moyes Schreibe ist voller Leidenschaft. Die Figuren sind komplex und sehr interessant geformt, so dass es nie langweilig wird. Es gibt immer Bewegung in der Handlung. Zudem gefiel es mir extrem gut wie Jojo Moyes Themen wie Rassismus, Klassizismus, Frauenfeindlichkeit und Ausbeutung der Minderheit vereint hat. In diesem Roman wird man Zeuge daran, wie hart die Frauen um ihre Rechte kämpfen mussten und wie sehr sie gestraft wurden, wenn sie sich ‚gegen das eng geschnürte Korsett aufbäumten‘.
Behind-the-Book Info…
Diese Vereinigung gab es in der Form wirklich. Eleanor Roosevelt gründete während der großen amerikanischen Depression, die ‚Traveling Library‘. Eine Initiative, bei der viele Frauen ihre Berufung als ‚reisende Bibliothekare‘ fanden. Um Menschen in ländlichen Gebieten mit Büchern und Magazine versorgen zu können, bewegten sich die Frauen ausschließlich zu Pferd. Egal ob bei Sonne oder Starkregen. In den Jahren 1936 bis 1940 wurden somit über 100.000 Menschen besucht und mit vielen Geschichten umsorgt.
Tacheles…
WIE EIN LEUCHTEN IN TIEFER NACHT war mein drittes Buch von Jojo Moyes und es ist mein bis Dato liebster Roman von der Autorin. Sie vereint wahre Geschichte mit fiktionalen Figuren und Handlungen, auf eine wundervoll harmonische Weise, wie ich sie mir nicht hätte besser ausmalen können. Leidenschaftlich unterstrichen werden die dramatischen Ereignissen von der Hörbuchsprecherin Louise Helm. Von mir eine absolute Lese- oder Hörempfehlung!
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