Rezension | „Sommernachtserwachen“ von Meg Rosoff

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Autorin: Meg Rosoff / Übersetzung: Brigitte Jakobeit / 256 Seiten / Hardcover / Verlag: Fischer Verlage  / erhältlich bei: geniallokal.deThalia.de

 

Die Klappe…

»Alle reden von der großen Liebe, als wäre es die wunderbarste, lebensveränderndste Sache der Welt. Irgendetwas passiert, heißt es, und du spürst es sofort. Genauso war es, als ich Kit Godden traf. Ich schaute ihm in die Augen, und ich spürte es sofort. Das Dumme war nur, dass alle anderen es auch spürten. Allen anderen ging es wie mir.«

ALMA-Preisträgerin Meg Rosoff erzählt in ihrem neuen Roman von einer chaotischen und liebenswerten Familie, von unbeschwerten Sommerferien in einem Haus am Meer – und von dem Gefühlssturm, den der Besuch des attraktiven und verführerischen Kit bei allen auslöst, bis kein Sandkorn mehr auf dem anderen liegt. Denn plötzlich gibt es eine Schlange in diesem Paradies – und die Folgen werden verheerend sein.

 

Mein Resumé…

»Viel zu gut, um nur als Jugendbuch wahrgenommen zu werden.« ~ The Times
Sollte man eine Rezension mit einem Fremdzitat beginnen? Ich bin nicht sicher, aber die Worte der Zeitschrift The Times könnten einfach nicht treffender sein und sind nach Beenden des Buches auch mir durch den Kopf geschossen. Nun ist bekannt, dass Meg Rosoff sowohl Erwachsene Gegenwartsliteratur, als auch Jugendbücher veröffentlicht. In ihrem neuen Coming-of-Age Streich beweist die Autorin, dass literarische Jugendbücher absolut lesenswert sind. Und für mich war das sowieso schon klar. Es ist die Prosa, gemischt mit Humor und cleveren Gedankengängen und den teils jugendlichen Figuren, die mir an SOMMERNACHTSERWACHEN sehr gefallen haben.

Wunderbar gelungen ist auch, dass Meg Rosoff der/die Ich-Erzähler sowohl namenlos als auch Geschlechtsneutral darstellt. Dieses Detail passt perfekt zur allgemein mysteriösen Atmosphäre des Buches.
Die Handlung gibt dem Leser „Call Me By Your Name“-Vibes, in welcher die Anziehung zu einer Kulisse genauso berauschend ist, wie die Romanze selbst. Wenn man überhaupt die Romanze als solche benennen kann. Die Figuren fühlen sich echter und ehrlicher an, wenn es darum geht, wie Anziehungskraft dargestellt wird. Die rohen Emotionen, die sie erleben, treffen sie mit einer Wucht, der sie ohne es beeinflussen zu können, frei ausgesetzt sind. Dennoch ist SOMMERNACHTSERWACHEN kein gefühlsduseliger Roman. Es wird geschmachtet, geflirtet, geliebt, gehasst – auf jeden Fall. Aber es wird nie sentimental, dank der eher pragmatischen und sarkastischen Erzählerstimme.

 

 

Tacheles…

Meg Rosoffs SOMMERNACHTSERWACHEN ist nicht nur eine Anspielung auf den Shakespeare-Klassiker. Über den Seiten dieser Geschichte klebt ein dünner Film aus Unwohlsein, Erheiterung, Cleverness und Anspannung. Ich spürte die Versuchung und das Verderben. Und ich liebte den Moment als die Bombe hochging. Eine positive Überraschung, die für ein Jugendbuch sehr viel literarischer ist, als ich es mir hätte denken können.

 

 


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