Autorin: Jojo Moyes / Übersetzerin: Karolina Fell / 512 Seiten / Hardcover mit Schutzumschlag / Verlag: Wunderlich (Rowohlt) / Originaltitel: Someone else’s shoes / erhältlich bei: geniallokal.de, Thalia.de
Der Plot…
Einmal in das Leben einer anderen schlüpfen, davon träumt Sam, wenn ihr der Alltag mal wieder über den Kopf wächst. Als sie im Sportstudio versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, kann sie nicht widerstehen. Der Inhalt ist so anders als ihre schlichten Klamotten. Eine wunderschöne Chanel-Jacke und ein Paar glamouröse High Heels. Als Sam die Kleidungsstücke anzieht, fühlt sie sich für einen Moment wie eine andere Frau. Eine Frau ohne Geldsorgen, ohne Ehemann, der nur noch auf dem Sofa sitzt – sie fühlt sich unbeschwert, selbstbewusst, frei.
Nisha ist diese Frau. Von außen scheint ihr Leben perfekt. Ein erfolgreicher, wohlhabender Mann, ein Kleiderschrank voller Designerstücke. Doch Nisha war nicht immer die Frau, die sie heute ist. Und ihr sorgsam aufgebautes Leben droht gerade wie ein Kartenhaus einzustürzen. Bis ihr Sam begegnet. Denn manchmal kann ein einziger Moment alles verändern.
Mein Resumé…
Die Vorfreude auf das neue Buch von Jojo Moyes war wirklich groß. Der Plot klingt nach einer Geschichte voller Frauenpower mit Gefühl und Spaß. Ich war mir fast sicher, dass ich es mögen werde. Doch leider wurde mir nach knapp zweihundert Seiten bewusst, dass die Autorin nicht nur ihre Protagonistinnen durch ein Tal nicht endender Jammerei jagt.
Ich hätte das Buch fast abgebrochen, da es unheimlich lang dauert (die erste Hälfe des Buches), bis sich nicht nur die Geschichte endlich entwickelt sondern ich etwas wärmer mit den Figuren wurde.
Nisha empfand ich als unheimlich kalt. Sich derart auf Äußerlichkeiten und Geld zu fixieren, machte sie nicht wirklich sympathisch. Sams Situation ist mit einem depressiven Mann und einem sehr schwierigen Chef mehr als unschön. Bisweilen hat sie sich ein bisschen zu sehr in ihrem Büßerhemd gefallen, anstelle mal mehr auf den Tisch zu hauen.
Von Kampfgeist fehlt sehr lange jegliche Spur. Die Figuren scheinen sich lange Zeit im Kreis zu drehen und der Lesefluss stockte auch bei mir. Doch dann, in der zweiten Hälfte kommt endlich Bewegung in die Handlung. Die zwei Frauen, die sich nach ihrer Begegnung zunächst gar nicht verstehen, kommen Dank ihrer Freundinnen Jasmine und Andrea, endlich zum Schluss, dass sie etwas gegen ihre Situation tun müssen. Für mich sind die Nebenfiguren definitiv die Stärke an dem Roman. Endlich kommt der erhoffte Schwung und sogar eine aufregende Verfolgungsjagd durch London in die Handlung. Das hätte man viel früher haben können.
Im Großen und Ganzen?!
So gerne ich Jojo Moyes neuen Roman zelebriert hätte, meine Erwartungen blieben leider dieses Mal zurück. Für mein Gefühl hielt sich die Autorin einfach zu lange an Situationen der Hauptfiguren Nisha und Sam fest. Auch zu mehr Empathie konnte ich mich nicht durchringen. Der Lesefluss stockte permanent. Zur zweiten Hälfte setzte, Dank der großartigen Freundinnen der Hauptfiguren, die versprochene Girlpower ein und die Handlung bekam endlich mehr Druck. Dadurch konnte mein finaler Eindruck noch etwas aufgewertet werden. In Gänze habe ich mir jedoch viel mehr erhofft.
Kennzeichnungspflicht
In allen Blogbeiträgen wird meine eigene Meinung wiedergegeben. Für die Inhalte von ggf. verlinkten Seiten übernehme ich keine Haftung.