Rezension | „In blaukalter Tiefe“ von Kristina Hauff

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Autorin: Kristina Hauff / 288 Seiten / Hardcover mit Schutzumschlag / Verlag: HanserBlau / auch erhältlich bei: geniallokal.deThalia.de

 

 

Der Plot…

Ein Segeltörn in die wildromantischen schwedischen Schären soll die Beziehung von Caroline und ihrem Mann wieder ins richtige Fahrwasser bringen. Doch leider hat diese Reise ein Hacken: Andreas hat seinen jungen Anwaltskollegen Daniel und dessen Freundin Tanja eingeladen. Der Urlaub beginnt mit frischem sonnigen Wetter und erlesenen Abendessen, doch bald wird die See rauer, die Stimmung angespannter und verborgene Konflikte lassen die Luft unter Deck immer drückender erscheinen. Bis ein gefährlicher Sturm losbricht, der droht die Besatzung – samt dem undurchschaubaren Skipper Eric – mit sich zu reißen.

 

 

Mein Resumé…

Mit IN BLAUKALTER TIEFE legt Autorin Kristina Hauff ihren zweiten Roman vor. Für mich war es das erste Buch von ihr. Erhofft habe ich mir eine spannungsvolle, dichte Erzählung mit komplizierten Figuren. Und diese Erwartungen wurden definitiv erfüllt.

Kristina Hauff nimmt ihre Figuren und den Leser mit auf einen Segeltörn, der schon bald ungemütlich wird. Kein Wunder, denn zusätzlicher emotionaler Ballast ist für ein ohnehin enges Segelschiff auf Dauer nicht gerade vorteilhaft.

Durch den Perspektivwechsel von Caroline und Andreas, sowie Tanja und Daniel wird sehr schnell klar, dass in den Beziehungen nicht alles Eitel Sonnenschein ist. Die Stimmung wirkt geladen, Machtspielchen bauen sich immer mehr zu ernsten Konflikten auf und der Leser ahnt bereits, dass eine Explosion unausweichlich ist. Caroline wirkt ernüchtert von Andreas‘ Verhalten und hackt die ohnehin wackelige Ehe gedanklich recht schnell ab, um sich auf den geheimnisvollen Skipper Eric einzuschießen. Tanja hingegen kann die Kuscherei von Daniel seinem Chef gegenüber kaum mehr ertragen. Und auch Eric wird die gereizte Stimmung bald zu viel.

Wer nach einem Roman mit harmonischen empathischen Figuren sucht, wird sie IN BLAUKALTER TIEFE nicht finden. Kristina Hauff wagt mehr als nur einen Blick in menschliche Abgründe. Jede:r von ihnen ist von der Autorin gewollt unsympathisch und kantig geformt. Die Handlung trägt immer eine bedrohliche Energie in sich, die sich quasi auf jeder Seite mit jedem neuen Konflikt, entladen könnte. Das tut sie folglich zeitgleich mit einem plötzlichen Sturmtief.

Einmal an Bord eines Segelschiffes sein wollte ich immer. Die Autorin hat ihre Leidenschaft für das Segeln in diesem Roman sehr gekonnt und atmosphärisch eingewebt. Auch die Umschreibungen der Natur und rauen See, sind äußerst stimmungsvoll umschrieben.
Die Auflösung empfand ich als wenig überraschend und etwas knapp viel sie aus, was ich jedoch nicht allzu dramatisch fand. Die durchgängige Sogwirkung gibt der Geschichte genau das, was es braucht.

 

 

Tacheles…

Kristina Hauffs Roman bietet, trotz weniger Überraschungen, einen sehr spannenden Segeltörn mit sehr undurchsichtigen und schwierigen Figuren. Kurzweilige Lesestunden sind garantiert!

 

 


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