Autorin: Kristina Fritz / 384 Seiten / Hardcover / Verlag: Lübbe / auch erhältlich bei: geniallokal.de
Der Plot…
Matt Williams kann nicht verstehen, warum seine kleine Tochter Mia so hingebungsvoll Wolken betrachtet. Sie sieht darin eine ganze Welt, für ihn sind es schlicht viele kleine Wassertröpfchen. Das ändert sich, als er und Mia die alte Wilma kennenlernen. In ihrer alten Münchener Villa trifft sich nämlich die Wolkengucker-Gesellschaft, ein Grüppchen der unterschiedlichsten Menschen. Hier teilt man nicht nur Mias Liebe zu den Zuckerwatte- und Sahneeis-Gebilden am Himmel, sondern noch viel mehr …
Mein Resumé…
Schon beim ersten Blick in die Verlagsvorschauen sprangen mich DIE WOLKENGUCKER an. Geschichten wie diese, in denen Menschen aus verschiedenen Altersgruppen und Herkunft zueinander finden, sprechen mich immer wieder an.
In dieser Tragikomödie trifft der Leser auf die fast 90 jährige Wilma, den jungen Witwer Matt und seine kleine Tochter Mia, die Haushaltshilfe Ayla und den miesepetrigen Nachbar Ferdinand Huber. Sie alle verbindet das Gefühl von Verlust, Trauer oder Einsamkeit. Aus wechselnden Perspektiven schildert die Autorin aus dem Alltag der Figuren und ihren jeweiligen Sorgen. Allen voran Wilma, die ihrer jüngst verstorbenen besten Freundin Margarete, die leidenschaftlich gern in die Wolken geschaut hat, ein Versprechen abgenommen hat. So nimmt sich die eigentlich recht zurückgezogen lebende, barsch wirkende Wilma ein Herz und bittet ihre Haushaltshilfe Ayla um Hilfe. Und obwohl diese ihrer neuen Chefin so gar nichts abgewinnen kann, gibt sie nach, weil auch sie Margarete furchtbar vermisst. Die Erste, die dem Wolkengucker-Aufruf ausgerechnet folgt, ist die kleine Mia. Mit ihrem überforderten trauernden Vater im Schlepptau, wird sie zum jüngsten Mitglied der WOLKENGUCKER-Gesellschaft. Man wird Zeuge, wie diese Figuren sowie der unliebsame Nachbar Ferdinand Huber, zu einer neuen Gemeinschaft verschmelzen.
Dieser Titel begleitete mich an zwei Weihnachtstagen. Ein Buch über Verlust, Trauer[bewältigung], aber auch Nächstenliebe und Lebensmut. Trotz der Themen las sich der Roman nie schwermütig, sondern eher wehmütig. Ich schlang die kurzen Kapitel, bestehend aus Wechselperspektiven, begeistert in mich hinein. Und doch wollte ich nicht, dass es endet. Wie nahe mir die Figuren und die Entwicklung dieser gehen würden, überraschte mich, trotz vorhersehbarer Entwicklung, sehr. Und genau da zeigte sich die feine Hand für Figuren- und Handlungsentwicklung von Kristina Fritz. Auch das Thema „Wolken gucken“ zu integrieren, fand ich unheimlich charmant. Denn solche Gemeinschaften und Clubs gibt es wirklich.
„Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von hier unten schon so schön aussieht.“
Astrid Lindgren
Im Großen und Ganzen
DIE WOLKENGUCKER ist für mich ein kleines Highlight in diesem Lesejahr, mit welchem ich absolut nicht gerechnet habe. Hier überwiegt Freundschaft und Nächstenliebe die ebenso allgegenwärtige Trauer, um geliebte Menschen. Die Figuren begleiten mich gedanklich noch heute. Einfach wunderbar, warmherzig und lesenswert!
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