Of Poseidon (Of Poseidon #1) / Autorin: Anna Banks / Seiten: 326 (Hardcover) / Verlag: Feiwel & Friends/MacMillan Publishing / Sprache: Englisch
Die Autorin…
Anna Banks ist in einer Kleinstadt namens Niceville aufgewachsen und lebt heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Crestview/Florida. „Of Poseidon“ ist ihr Debutroman und im Jahr 2012 bei Feiwel & Friends/MacMillan Publishing in den USA erschienen. Das Sequel um Emma und Galen trägt den Titel „Of Triton“ und erscheint Ende Mai 2013 in Anna Banks Heimat. Die Rechte für die deutsche Übersetzung des Debüts erhielt cbt/Randomhouse Gruppe. Der deutsche Titel heißt „Blue Secrets – Der Kuss des Meeres“ und wird im September 2013 erscheinen.
Der Plot…
Emma ist mit ihrer besten Freundin im Urlaub in Florida, als es passiert. Wieder einmal verliert sie jedes Koordinationsgefühl über ihren Körper und findet ihre Wange flux in der nächsten Sekunde an einer starken männlichen Brust. Und als ob das nicht unangenehm genug wäre, entpuppt sich der Rest des Abprallkörpers als äußerst attraktiv. Wie peinlich! Seine Name ist Galen und hat genau wie Emma seltsamerweise lilafarbene Augen. Beide spüren eine ganz besondere Verbindung. Aber es bedarf einen sehr tragischen Unglücksfall und eine weite Reise nach New Jersey für Galen, bis die beiden wieder aufeinander treffen. Ein Zufall ist das von Seiten Galens sicher nicht. Denn Emma ist der Grund, weshalb er dem Ruf an Land in erster Linie gefolgt ist. Galen ist Prinz der Syrena, geschickt um das Mädchen zu finden welches mit Fischen kommunizieren kann. Ernsthaft?! Oh bitte, das ist doch was für Disneyproduktionen! Nun, Galen ist keine Traumfigur und fest davon überzeugt, in Emma wirklich dieses Mädchen gefunden zu haben. Nur gibt es da ein fundamentales Problem. Sie ist allem Anschein nach irgendwie ein Mensch – absolute Katastrophe – und scheint keine Ahnung zu haben, was sie eigentlich kann bzw. was sie nun wirklich ist. Herrje, da kommt Arbeit auf Galen zu. Er fragt sich ob er trotz seiner Vermutung, bereitwillig seine ‚Tarnung‘ als Mensch auffliegen lassen soll um Emma ihre Verantwortung bewußt zu machen. Und wenn ja, wird sie diese überhaupt annehmen wollen?
Meiner Ansicht nach…
Normalerweise reizen mich Geschichten um menschenähnliche Meeresbewohner mit Fischschwanz eher weniger. Ariele die Meerjungfrau, Pixars Findet Nemo…süße Filme, aber sowas als Buch?! Doch irgendwas zog mich doch bei „Of Poseidon“ an. Es war zunächst weniger der Klappentext als (wieder mal mehr) das Cover. Doch während ich die ersten Seiten las, wurde ich richtig neugierig.
Anna Banks umschreibt Emma und Galens Aufeinandertreffen nämlich richtig erfrischend, süß, frech und witzig. Graue, bzw. Platinblonde Landmaus trifft auf Meeresadonis. Doch kurz nach diesem Treffen, nimmt das Unglück seinen lauf. Der Knall gleich am Anfang des Buches. Wow! Die Stimmung scheint zu kippen, ernsthafter zu werden. Der Vorfall läßt Galens Fischschwanz nervös zucken, denn Emma – so glaubt er – ist der Schlüssel zu den Problemen seines Unterwasser-Königreichs. Der Gedanke daran, erfreut und berunruhigt ihn gleichermaßen. Ungeduldig setzt er alles für einen Syrena-Prinz erdenklich Mögliche in Bewegung. Galen heuert seine menschliche Assistentin als Pseudo-Mum an und nistet sich in Emmas Heimatstädtchen in einem schnieken Strandhäuschen ein. Alles scheint so einfach, doch dann steht die Begegnung mit Emma an. Die kann nach dem Unglück in Florida zwar sicher Abwechslung gebrauchen, doch Galens Erscheinen verunsichert sie erstmal. Was macht Galen bitteschön in New Jersey?
Autorin Anna Banks wählte für ihr Debüt einen ungewöhnlichen Schreibstil, oder besser gesagt Perspektivenwechsel. Während sie zum einen Emma aus der Ich-Perspektive schildern ließ, wurde zum anderen aus der dritten Person der Fortlauf des Plots umschrieben. Diesen Blickwinkel nahm überwiegend Galen in Anspruch. Schwierig gestaltete sich das Lesen dabei jedoch zum Glück nicht.
Meeresperlen in diesem Debüt sind ohne Zweifel das Mädchen Emma und Syrena-Prinz Galen. Beide stammen aus wahrhaft unterschiedlichen Welten, fühlen sich aber nicht nur emotional zueinander schnell hingezogen. Sie spüren den anderen (im Wasser), obwohl sie nicht beieinander sind. Diese Anziehungskraft geben sie natürlich nicht wirklich zu. Lieber wird charmant gefrotzelt und gestritten. Da steht der eine dem anderen in nichts nach. Und das gibt der Geschichte das gewisse Etwas.
Auch Nebencharaktere, wie Galens Schwester Rayna und Kumpel Toraf, mischen die Geschichte durch ihre spritzige unmenschliche Art auf. Kleine Fettnäpfchen, oder missglückte Lehrstunden im Menschsein bringen Abwechslung zwischen die Zeilen.
Obwohl das Buch mich zu keiner Zeit langweilte, fehlte mir im Plot manches Mal der gewisse Pepp. Galens Welt wird im Auftakt „Of Poseidon“ etwas blass geschildert, bekommt jedoch auf dem einen oder anderen ‚Tauchgang‘ Galens mehr Farbe im Auge des Lesers. Manchen könnte das wenige Eingehen auf Galens Unterwassereich nicht genug sein. Ich konnte gut darüber hinwegsehen. Der Prinz hält sich nunmal überwiegend an Land auf und ich bin sicher, dass man im Sequel „Of Triton“ sehr viel mehr von Galens Welt erleben wird.
„Of Poseidon“ hat etwas süßes, freches und romantisches an sich ohne dabei eine verkitschte Meerjungfrauen Geschichte zu werden. Sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere unterhielten mich köstlich.
Spieglein Spieglein…
Emma als Syrena mit ihrem wallenden hellblonden Haar durch die tiefen des Meeres gleitend. Dieses Cover ist einfach wunderschön anzuschauen. Perfekt!
Der cbt Verlag (RandomHouse Gruppe) hat sich entschlossen für die kommende Veröffentlichung (September 2013) in Deutschland am Originalcover festzuhalten. Eine sehr weise Entscheidung. Etwas schade ist hingegen, dass die Schrift des Buchtitels nicht übernommen wurde. Die finde ich auf dem Originaltitel nämlich sehr harmonisch.
Blue Secrets – Der Kuss des Meeres
Tacheles…
Wer bei Anna Banks Debüt „Of Poseidon“ auf große Unterwasser-Action hofft, wird hier nicht fündig. Große Wassserschlachten benötigt die Geschichte um Emma und Meeresprinz Galen auch nicht. Dank Witz, Gefühl und tollen Figuren kommt hier keine Langeweile auf. Anna Banks‘ ozeanische Welt ist faszinierend und wird ganz sicher in der Fortsetzung intensiver durchleuchtet. Der Schreibstil der Autorin trägt sowohl eine Leichtigkeit als auch Tiefe in sich. Emma und Galen sind wunderbar erfrischende Protagonisten. Auch Nebenfiguren wie Toraf, Rayna und Rachel verleihen „Of Poseidon“ ein feuchtfröhliches Lesevergnügen. Die Geschichte wird umrahmt von Wortwitz, kleinen Neckeren, Sticheleien und aufkommender Romantik. Abzüglich kleiner Schwächen ist „Of Poseidon“ ein gelungenes, mal anderes Unterwassermärchen. Ich freue mich schon, in das Sequel eintauchen zu dürfen.
Mhhhh, das klingt jetzt gar nicht schlecht, obwohl ich bei solch Unterwasser/Meerjungfrauenromanzen bisher eher schlechte Erfahrungen gemacht habe. Aktuell höre ich „Der Junge aus dem Meer“ und bin schon nach der ersten Disc leicht gelangweilt. Es muss jetzt nicht großartig actionreich sein, aber wenn es zu platt und stereotyp wirkt (was dort absolut der Fall für mich ist), dann macht es irgendwie keinen Spaß. „Der Kuss des Meeres“ hört sich jetzt aber recht lesenwert für mich an. Ich werde es wohl mal im Auge behalten und schauen, ob ich es mal beim Tausch Ticket erblicke. Schöne wie lustmachende Review. Mal wieder! :)
Gute Nacht!
Reni
Ja, Meerjungfrauen o.s. Geschichten sind halt auch nicht meine Welt. Doch „Of Poseidon“ find ich durch die Figuren (sei es Haupt- oder Nebencharaktere) sehr nett und mal eine Abwechslung.
„Der Junge aus dem Meer“ hatte ich als Buch gelesen. Fand ich eigentlich gut. Womöglich ist die Geschichte als Hörbuch aber wirklich zu lasch.
Liebe Grüße
Okay, dann würdest du mir also raten, „Der Junge aus dem Meer“ weiterzuhören? Ich habe das Audiobook nun erst einmal abgebrochen. Es kann aber auch daran liegen, dass hier Annina Braunmiller spricht. Eigentlich höre ich sie mal ganz gerne, doch ich merke auch immer wieder, dass es nicht immer passt – setzt dem Ganzen automatisch irgendwie so einen „Twiliht“-Stempel auf. Obwohl es bei der Wolfstrio von Maggie Stiefvater dann wieder richtig schön war und einfach passte. Nun ja, mal sehen. :)
LG, Reni
Uuuuh…das kann ich natürlich schlecht beurteilen. Von Hörbüchern bin ich kein so großer Fan. Lediglich die Tal-Bücher habe ich als Audio gehört, weil die Sprecherin einfach toll liest.
Bei anderen Hörbuchsprechern muss ich wirklich passen. Es kann natürlich sein, dass die Stimmung aus dem Buch „Der Junge aus dem Meer“ nicht richtig rübergebracht wurde.
Aber so viel kann ich sagen: das Gefühl von Twilight hatte ich null. Es las sich für mich eher wie eine Contemporary Sommergeschichte mit der Andeutung von mythisch, fantastischen Einflüssen. Also weit gefehlt von deinem Eindruck. Von daher würde ich vom Audio eher abweichen und mich mal an das gedruckte Buch wagen. ;)
Liebe Grüße
haha naja wie gesagt, ich bin jetzt richtig aufmerksam auf das buch geworden und bin gespannt wie es mir gefällt. ich werd es wohl auf englisch bestellen und das cover is wirklich toooooll!! richtiger blickfang und ich finde den englischen titel besser, weil er einfach kürzer ist und die schrift ist wirklich harmonischer im gesamtbild! ;) tolle rezi, die mich wirklich angeregt hat, das buch zu kaufen!
LG Jueli