Rezension zu „Pivot Point“ von Kasie West

Kategorie: Rezensionen, Up(to)date | 8 Nestgeflüster

Pivot Point_West


Pivot Point /
Autorin: Kasie West / Seiten: 343 / Hardcover / Verlag: HarperTeen  / Sprache: Englisch

 

 

Die Autorin…

„Pivot Point“, erschienen im Februar 2013 bei HarperTeen, ist das Debüt der amerikanischen Autorin Kasie West. Der deutsche Arena Verlag erhielt die Rechte im gleichen Jahr und veröffentlichte das Buch unter dem Titel „Vergiss mein nicht“ in Deutschland. Das Sequel „Split Second“ wird offiziell im Februar 2014 in Amerika erscheinen. In der Zwischenzeit widmete sich die fleißige Autorin dem Contemporary Romance Genre und schrieb „The Distance between us“ (veröffentlicht im Sommer 2013). Ein weiteres Buch aus diesem Genre, jedoch kein Sequel, erscheint im Sommer 2014 unter dem Titel „On the Fence“, ebenfalls bei HarperTeen.

Autoren Homepage: http://www.kasiewest.com/

 

 

Der Plot…

Addison Coleman’s Leben wird dominiert durch das große „Was wäre wenn“. Addy besitzt eine Gabe, welche – sobald sie mit einer Entscheidung konfrontiert wird – es ihr möglich macht, zwei unterschiedliche Wege zu gehen. Sie sieht, was während dessen passieren würde. Für Addy war es bisher die ultimative Waffe um schlimme Katastrophen und Peinlichkeiten abzuwenden. Doch dann wird sie mit der Entscheidung ihrer Eltern konfrontiert. Diese wollen sich scheiden lassen und bitten ihre Tochter darum, sich zu entscheiden wo sie in Zukunft leben will.  Bei ihrem Vater, den sie liebt, der jedoch ein Leben bei den >Norms< vorzieht? Oder bei ihrer kontrollierenden Mutter und der besten Freundin, ohne die sie nicht sein möchte? Für Addy bricht eine Welt zusammen. Sie nimmt sich ihre >Searcher< Gabe zu eigen, um sich diese unmöglich erscheinende Entscheidung, wo sie in Zukunft leben soll, leichter zu machen. Und während Addison innerhalb der nächsten 6 Wochen beide Wege parallel abläuft, muss sie feststellen, dass sie in beiden Leben interessante Begegnungen macht. Doch bald merkt sie, dass eine große Tragödie auf sie zukommen könnte. Was kann Addison tun, um das scheinbar Unvermeintliche zu verhindern? Gibt es überhaupt eine Lösung?

 

 

Meiner Ansicht nach…

Das Debüt der Amerikanerin Kasie West verfolgte mich fast das ganze Jahr. US-Booktuber und Blogger plapperten enthusiastisch von „Pivot Point“. Ich wollte dieses Buch so sehr, ohne erstmal zu wissen, worum es überhaupt ging.

Mit entsprechender Neugierde begann ich es dann zu lesen und war baff, wie sehr sich doch die Stimmung des Buches von anderen Geschichten unterscheidet. Mit einer sehr originellen Ausgangssituation, einem einfachen Plot und außergewöhnlichen, hurmorvollen Charakteren überzeugte mich Kasie West fast spielend.

Das Schreibhandwerk liegt der Autorin. Man wird nicht erschlagen von einem komplizierten System und doch ist diese Stadt, in der Protagonistin Addison Coleman seit ihrer Geburt Zuhause ist, außergewöhnlich. Es ist eine alternative Welt eingebettet in unserer normalen Welt. In dieser Stadt, von den Bewohner genannt Compound (Verbindung), können Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und überdurchschnittlicher Intelligenz leben ohne Angst haben zu müssen, wie Laborratten gehalten zu werden. Sie betreiben dort ihre eigene fortgeschrittene Technologie und leben ihre Fähigkeiten im täglichen Alltag natürlich aus. Nichtsdestotrotz wissen sie natürlich auch von unserer Welt, halten jedoch nicht besonders viel von ihren >normalen< Nachbarn. Die Idee dieses außergewöhnlichen Settings empfand ich als super faszinierend und habe ich auch in der Form noch nicht erlebt.

Hauptfigur Addison Coleman ist eine Art von Hellseherin (Clairvoyant/Divergent). Ihre Fähigkeit ist jedoch von besonderer Natur. Durch ihre Gabe ist sie dazu in der Lage zwei potenzielle Zukunftsszenarien anhand einer getroffenen Entscheidung auszuleben. Die Frage „Was wäre wenn…“ kann sich also Addy nicht nur so einfach stellen, sondern kann tatsächlich denn jeweiligen Weg austesten um sich dann für den entscheiden, der ein mögliches Problem ausschließt. Doch was ist, wenn beide Wege für sie beträchtliche Nachteile aufzeigen? So geschehen, als ihre Eltern aufgrund der anstehenden überraschenden Scheidung, Addy vor eine Entscheidung treffen wo sie leben will. Für sie ist es die schwerwiegendste Entscheidung ihres Lebens.

Kasie West läßt demnach für 6 Wochen zwei Addys aus sich wechselnden Perspektiven ihre jeweiligen Zukunftszenarien ausleben. Die eine Addy verläßt mit ihrem Vater die Stadt um sich dem normalen Alltag in einer normalen Welt an einer normalen High School zu stellen. Ohne jegliche Technologien, ohne ihre beste Freundin die sie schrecklich vermisst, aber mit dem Ziel enge Freundschaft zu jemanden zu schließen. Objekt dieses Vorhabens ist ausgerechnet der süße Trevor. Man begleitet Addy während sie, gegen ihre Ansichten, versucht so normal wie alle anderen zu sein. Aber auch die andere Addy, die in der Stadt geblieben ist und plötzlich die Aufmerksamkeit vom Quarterback und süßesten Typen – für den sie sich vorher nie interessiert hat – bekommt, begleitet man. Beide Visionen führen beide Addys auf unterschiedliche Weise zum gleichen Problem. Und dieses Problem ist so fundamental schwerwiegend, dass man sich fragt, ob – egal wieviele „Was wäre wenn“ Szenarien man durchspielt – man wirklich seinen Kopf rechtzeitig aus der Schlinge ziehen kann.

Obwohl sich all das doch recht kompliziert anhört, so war es ungeheuer leicht beiden Addys und dem Plot zu folgen. Es gibt keine Überlappungen oder verwirrende Ausführungen. „Pivot Point“ ist gut durchdacht und hat das richtige Tempo. Protagonistin Addison konnte mich durch ihren Humor und Cleverness überzeugen. Sie ist ein richtiger Teenager mit ganz natürlichen Ängsten und Sorgen. Auch Romantik spielt in beiden Visionen Addys eine Rolle. Wobei mir persönlich die Vision mit Trevor am besten gefällt, weil er in ihr – trotz ihres Geheimnisses – die wahre Addy erkennt.

Wer sich auf etwas neues stürzen will, sollte „Pivot Point“ („Vergiss mein nicht“) nicht ignorieren. Ich werde mir „Split Second“ nicht entgehen lassen und fiebere dem neuen Jahr entgegen.

 

 

Spieglein Spieglein…

Die Übersetzung  zu „Pivot Point“ ist im Juli 2013 beim Arena Verlag in Deutschland erschienen.
Vergiss mein nicht

 

 

Tacheles…

„Pivot Point“ überzeugt mit Individualität, jeder Menge paranormalen Elementen, Romantik, Freundschaft, humorvollen Dialogen und Spannung. Auch der mal ganz andere Perspektivenwechsel harmoniert und hat mich absolut überzeugen können. Autorin Kasie West hat mit einer Leichtigkeit zwei schwierige Zukunftsszenarien für ihre Protagonistin geschaffen, die mich als Leser durchwegs sehr unterhalten konnten.

 

Amazon.de | The Book Depository | Dussmann

deutsche Übersetzung: Arena Verlag 

 

 

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    8 Nestgeflüster zu “Rezension zu „Pivot Point“ von Kasie West”

    1. Stephie am 23. Dezember 2013 um 20:22 Uhr

      Das deutsche Cover zu diesem Buch find ich ja noch ganz okay, aber das dt. Cover zu The Distance between us ist ja wohl mal selten hässlich, oder?

      • Sandy am 23. Dezember 2013 um 21:32 Uhr

        Du meinst „Blaubeertage“?! Naja…diese blauen Tropfen (?) drumherum finde ich nicht doll. Das hätten sie weglassen sollen. :( Verhunzt das Cover total.

    2. Steffi his-and-her-Books am 23. Dezember 2013 um 16:04 Uhr

      Solange diese Wörter noch Sinn machen – ab und an war das im Deutschen nicht der Fall :-)
      Aber es ist praktisch da man trotz Leseunterbrechung immer weiß, in welchem Leben man ist ;-)

      • Sandy am 23. Dezember 2013 um 21:30 Uhr

        Oh, wurde das nicht so gut übersetzt? Schade.

    3. Laura am 23. Dezember 2013 um 15:47 Uhr

      Das Buch hat in Deutschland aber nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen, oder? Ich habe nämlich noch nie davon gehört. Die Idee klingt aber echt interessant und ich knöpf mir gleich mal die Leseprobe vor :)

      • Sandy am 23. Dezember 2013 um 15:49 Uhr

        Hi Laura,
        das stimmt leider. Durch Steffi (his & her books) habe ich überhaupt von der Übersetzung erfahren. Finde ich sehr schade, da das Buch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

    4. Steffi his-and-her-Books am 23. Dezember 2013 um 15:29 Uhr

      Ganz tolle Rezi! Ich war von dieser so anderen Struktur des Buches auch angetan. War es im Original auch so, dass die Kapitel mit einer Wortdefintion beginnen, die ’norm‘ oder ‚para‘ enthalten? Das fand ich auch so cool <3

      Liebe Grüße

      Steffi

      • Sandy am 23. Dezember 2013 um 15:42 Uhr

        Danke dir! <3
        Und ja, im Original beginnt jedes Kapitel auch mit Wortdefinitionen. Die waren nicht selten zum schreien komisch - z.B. "Norm . date: an outing with a normal guy", oder "ab. Nor. Mal: adj. out of the ordinary, like zombies and certain creepy boys". Haha! :D
        Kasie Wests Humor erinnert mich so ein bisschen an den von Kiersten White.

        LG

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