Rezension | „Endling“ von Jasmin Schreiber

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Autorin: Jasmin Schreiber / 334 Seiten / Hardcover mit Schutzumschlag / Verlag: Eichborn / auch erhältlich bei: geniallokal.de

 

 

Der Plot…

Artensterben. Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Repressalien. Die Welt, in der sich die Frauen dieses Romans zurechtfinden müssen, ist eine andere im Jahr 2041. Zoe ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Als ihre Mutter in Reha muss, kehrt sie nach Hause zurück, um sich um ihre Teenager-Schwester Hanna und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt. Doch dann verschwindet Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.

 

 

Mein Resumé…

Der Klappentext verspricht nicht zu viel. Es ist eine Menge los in Jasmin Schreibers, von mir heiß erwartenden, dritten Roman. Pandemien und Artensterben, und ich sag mal menschliches Versagen, haben die Welt von Biologin Zoe, ihrer Schwester Hanna und der schrulligen Tante Auguste komplett aus den Angeln gehoben. Katastrophen, wie wir sie heute bereits kennen, haben eine nicht endende Kettenreaktion mit sich gebracht. Die biologische Atmosphäre rächt sich an den Menschen und die Regierung geht mit Verboten vor. Niemand scheint etwas zu lernen. Leider sind es die Bürger, die am meisten zu leiden haben. So auch Zoe und ihre Familie. Wie tief die Wunden tatsächlich sitzen, erfährt Zoe Stück für Stück als ihre Mutter sie um Hilfe bittet. 

Eine Familiengeschichte, ein kleiner Roadtrip, Spannungselemente, jede Menge biologische Facts und Mythologie: Das ist viel Stoff in einem nicht wirklich dicken Buch. Und ja, ich war manchmal von der Vielschichtigkeit ganz überwältigt. Dennoch passt einfach alles zusammen. Mit Zoe und ihrer Tante Auguste haben wir schließlich auch zwei starke Frauen, die dem Leser alles behutsam erklären.

Was mich vor allem wieder komplett überzeugen konnte, sind die Figuren. Alle so vielschichtig, mit ihren  Rissen im Herzen. Und natürlich wuchsen mir HP 14 und die kleine ängstliche Hündin Toni sehr ans Herz. Ich wünschte es gäbe mehr Bücher wie dieses. Geschichten, die an die Vernunft der Menschen rütteln.

Abschließend verdient die Gestaltung des Buches eine besondere Erwähnung. Diese ist ebenfalls Jasmin Schreiber und dem Grafiker Massimo Peter-Bille zu verdanken. So viel Detailliebe ist nicht nur wieder in die Umschlaggestaltung geflossen, sondern auch in die Prägung und das Innenleben. Großartig!

 

 

 

Tacheles…

In ihrem dritten Roman beschreibt Jasmin Schreiber ein erschreckendes, aber leider nicht unrealistisches Zukunftsszenario. Die Figuren bilden dabei das Herzstück der Geschichte und sind wunderbar komplex. Der Schreibstil ist süffig und sehr detailverliebt, vor allem in naturwissenschaftlichen Erklärungen. Die Themenvielfalt ist bunt. Neben „Marianengraben“ ist ENDLING, in meinen Augen, Schreibers stärkster bisheriger Roman.

 

 


 

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